Derzeit sind fünf Baustellen aktiv, drei auf österreichischem und zwei auf italienischem Staatsgebiet. Durch einen einfachen Klick auf ein Baulos gelangen Sie direkt zu dessen Kurzbeschreibung, dem Übersichtsplan und der Bildergalerie.
Die Vortriebsstände der einzelnen Tunnelbauwerke in den jeweiligen Baulosen werden regelmäßig aktualisiert. Eine grafische Darstellung zeigt den jeweiligen Baufortschritt.

Baulos H21 Sillschlucht

ALLGEMEINES ZUM BAULOS

Die von August 2020 bis voraussichtlich Ende 2024 laufenden Arbeiten am Baulos "H21 Sillschlucht" schaffen die Verbindung zwischen dem Brenner Basistunnel und dem Hauptbahnhof Innsbruck. In diesem Baulos werden ein Streckenabschnitt von ca. 600 m realisiert, mehrere Bauwerke errichtet und flussbauliche Maßnahmen durchgeführt. Die Baukosten für diesen Abschnitt sind mit 59,5 Millionen Euro beziffert, ausgeführt werden die Arbeiten von der Porr Bau GmbH Kematen.

Im Gegensatz zu den anderen Baulosen auf österreichischem Projektgebiet, in denen die Arbeiten hauptsächlich unter Tage im Tunnelbau erfolgen, handelt es sich hier um ein Bauwerkslos, das großteils ober Tage errichtet wird.

Im Wesentlichen besteht der Abschnitt "Sillschlucht" aus einer rund 200 m langen Stützwand, einem in offener Bauweise errichteten, rund 130 m langen Vortunnel (Tunnel Silltal), zwei Eisenbahnüberführungen über die Sill, dem Nordportal des Brenner Basistunnels sowie einem anschließenden, 120-130 m langen Tunnelabschnitt (Tunnel Viller Berg). Trotz der verhältnismäßig kurzen Strecke umfasst dieses Baulos sehr komplexe Baumaßnahmen.

Der Streckenabschnitt führt durch die beengte und damit baulogistisch anspruchsvolle Sillschlucht. Diese ist durch eine Vielzahl von Infrastrukturanlagen in unmittelbarer Nachbarschaft, wie etwa der Inntalautobahn A12, der Brennerautobahn A13, dem Kraftwerk "Untere Sill" der Innsbrucker Kommunalbetriebe, dem Museum "Tirol Panorama" sowie der Bestandsstrecke der ÖBB mit dem Bergisel Tunnel, geprägt.

Die über weite Strecken natürlich belassene Wildbachschlucht ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Innsbrucker Bevölkerung und dementsprechend durch Wanderwege erschlossen. Um den Zugang zur Sillschlucht auch während der Bauzeit offenhalten zu können wurde eigens ein Ersatzwanderweg errichtet. Außerdem wurden ein Wege-Leitsystem zur besseren Orientierung und an mehreren markanten Stellen in Baustellennähe Informationstafeln eingerichtet.

Am Baufeld selbst wurde bereits der Neubau der Straßenzufahrtsbrücke über die Sill mit 42 m Länge realisiert. Der Abbruch der alten Zufahrtsbrücke sowie die gesamten Flussbaumaßnahmen wurden abgeschlossen.

Ende Oktober 2021 erfolgte der symbolische Tunnelanstich der westlichen Hauptröhre in Richtung Süden. Kurz darauf begann der Sprengvortrieb am zukünftigen Nordportal des Brenner Basistunnels. Seit Mai 2022 sind die beiden rund 130 m langen Haupttunnelabschnitte des Viller Berges bis ins anschließende Festgestein ausgebrochen, wo im Jahr 2024 der Durchschlag des Bauloses H41 "Sillschlucht-Pfons" von Norden her erwartet wird. Zum aktuellen Zeitpunkt (Juni 2023) nimmt die Stützwand auf der orografisch linken Flussseite sichtbar Gestalt an. Auf dieser verlaufen die zukünftigen Gleise, welche den Tunnel Silltal mit dem Bahnhof Innsbruck verbinden werden.

Ebenso wird momentan an zwei Eisenbahnbrücken über die Sill gearbeitet, das Tragwerk hierfür ist bereits hergestellt. Weiters wurde eine 55 m lange Spannbandbrücke für Fußgänger über die Sill errichtet, die künftig Teil des Wanderwegenetzes in der Sillschlucht sein wird.

Aktuelle Bauarbeiten

  • Eine massive Stahlbeton-Stützwand neben der Sill, rund 200 m lang und über 9 m hoch, auf Bohrpfählen gegründet. Hier verläuft die zukünftige Bahnstrecke zwischen dem Hauptbahnhof Innsbruck und dem Nordportal des BBT. Weitere Bauwerke, die der Stützwand zuzuordnen sind, werden aktuell errichtet (Kabelkollektor) bzw. werden vorbereitet (Störfallbecken)
  • Das Portalbauwerk des Tunels "Viller Berg", das Nordportal des BBT. Hier verläuft der BBT in Richtung Süden bis zum Südportal in Franzensfeste über eine Länge von 55 km ausschließlich im Berg
  • Der Vortunnel "Silltal" durch den Osthang des Bergisel, ca. 130 m lang, in offener Stahlbetonkasten-Bauweise inklusive Nord- und Südportal
  • Zwei Eisenbahnbrücken über die Sill, eine für das Ost- und eine für das Westgleis. Beide Brücken werden als offene Stahlfachwerksbrücken errichtet, jene des Westgleises zusätzlich mit einem geschlossenen Stahlbeton-Überbau versehen, um im Brandfall keinen Lüftungskurzschluss zu verursachen

Abgeschlossene Bauarbeiten

  • Straßenzufahrtsbrücke
  • Die beiden jeweils ca. 130 m langen Tunnelröhren des Tunnelabschnittes "Viller Berg" bis ins anstehende Festgestein
  • 350 m Flussbau für einen möglichst naturnahen/ökologischen Flussverlauf der Sill
  • Das ehemalige AGA-Wehr wurde 2021 abgetragen und durch ein fischpassierbares Rampenbauwerk ersetzt
  • Fußgängerbrücke über die Sill als Anschluss der Wanderwege aus dem Stadtgebiet zum Naherholungsgebiet Sillschlucht
  • Hangsicherungsarbeiten für die verschiedenen Bauwerke

Ein wesentliches Element des Bauloses ist die Sicherstellung der Fischpassierbarkeit der Sill. Das am Eingang der Sillschlucht befindliche AGA-Wehr mit einer Fallhöhe von ca. 8 m wurde dazu abgetragen und durch ein rund 350 m langes Rampenbauwerk mit pendelnder Tiefenrinne, in der auch in trockenen Perioden ständig Wasser fließt, ersetzt. Im Zuge dieser Flussbaumaßnahmen wurde der Flusslauf etwa 8 m nach Osten gerückt, um auf der westlichen Seite ausreichend Platz für die Stützwand mit der darauf verlaufenden zweigleisigen Neubaustrecke zu gewinnen. Die Uferböschungen wurden hochwassersicher und dauerhaft stabil verbaut und renaturiert.

Durch eine entsprechende Renaturierung und Wiederherstellung der ursprünglichen Geländeformen, z.B. Wiederaufschütten des Tunnels Silltal zu Bauende, wird versucht, den Ursprungszustand möglichst naturnah wiederherzustellen.

VORTRIEBSDATEN - Alle Vortriebe dieses Bauloses wurden mit Mai 2022 abgeschlossen

Haupttunnel Ost (fertiggestellt)
Vortrieb
120 m
Länge
120 m
Ausbruchsquerschnitt
100 m²

Haupttunnel West (fertiggestellt)
Vortrieb
130 m
Länge
130 m
Ausbruchsquerschnitt
100 m²
Übersichtsplan inkl. Darstellung des Baufortschrittes
Galerie

Baulos H41 Sillschlucht-Pfons

ALLGEMEINES ZUM BAULOS

Die Arbeiten an diesem Baulos haben Mitte Jänner 2022 mit der Einrichtung der Baustellenfläche begonnen. Im Juli 2022 starteten die Vortriebsarbeiten in Richtung Innsbruck mit der Sohlabsenkung der Querkaverne.

Das Baulos H41 "Sillschlucht-Pfons" befindet sich im nördlichen Bereich des BBT zwischen der Innsbrucker Sillschlucht im Norden und Pfons im Süden. Zur Haupterschließung wird der Zugangsstollen Ahrental genutzt, der bereits mit dem Erkundungslos E41 "Ahrental" errichtet wurde.

Das Los führt die Bauarbeiten aufbauend auf den Arbeiten des Vorloses H33 "Tulfes-Pfons" durch. Der Zuschlag für das Baulos H41 wurde am 17.11.2021 der Bietergemeinschaft H41 Sillschlucht-Pfons bestehend aus den Firmen Implenia Österreich GmbH, Implenia Schweiz AG, Webuild S.p.A, csc costruzioni sa erteilt. Die Angebotssumme der Bietergemeinschaft beträgt 651 Mio. Euro.

Insgesamt werden bei diesem Baulos bis Sommer 2028 ca. 22,5 km Haupttunnel und 38 Querschläge mit einer Gesamtlänge von etwa 2,3 km ausgebrochen. Um weiterhin den schnellstmöglichen Fortschritt im Gesamtprojektverlauf zu gewährleisten, wurde der Projektbereich "Sillschlucht-Pfons" um drei Kilometer Haupttunnel in Richtung Süden verlängert, wo es an das zukünftige Baulos H53 "Pfons-Brenner", angrenzt.

Die Arbeiten umfassen im Wesentlichen folgende Bauwerke:

  • Restausbruch Nothaltestelle (NHS) Innsbruck inkl. Sprengvortrieb Haupttunnelröhre West bis Montagekaverne West für die Tunnelvortriebsmaschine und Montagekaverne Ost für die Tunnelvortriebsmaschine
  • Sprengvortrieb der Haupttunnelröhren vom Ahrental aus in Richtung Norden bis zum Durchschlagspunkt zum Baulos H21 "Sillschlucht" (Länge Oströhre: ca. 2.331 m, Länge Weströhre ca. 3.415 m)
  • Maschineller Vortrieb der Haupttunnelröhren vom Ahrental aus in Richtung Süden bis zur Losgrenze zum künftigen Baulos H53 "Pfons-Brenner" (Länge Oströhre ca. 8.108 m, Länge Weströhre ca. 8.396 m)
  • Innenausbauarbeiten in den beiden Haupttunnelröhren, je ca. 14,4 km, außerdem in der NHS Innsbruck, in der Querkaverne Ahrental, in den den Querschlägen (alle 333 m), im Erkundungsstollen, im Zugangstunnel Ahrental inkl. Lüftungskavernen Ahrental und Schacht Patsch sowie im Zugangstunnel Sillschlucht
  • Trennwand der Verbindungstunnel Ost und West Innsbruck und Fahrsohle in den Seitenkorridoren (Sicherheitskorridor) der Verbindungstunnel Ost und West Innsbruck
  • Weitspülsystem in den Verbindungstunneln Ost und West Innsbruck
  • Herstellung einer Brücke über die A13 Brennerautobahn mit einer Länge von 69,4 m

Weiters wurde optional folgende Leistung ausgeschrieben:

  • Restliche Ortbeton-Innenschale im Rettungsstollen Tulfes

Aktuelle Bauarbeiten:

  • Errichtung von Trennwänden in den Verbindungstunneln Ost und West Innsbruck und einer Fahrsohle in den Seitenkorridoren (Sicherheitskorridor)
  • Einbau des Weitspülsystems in den Verbindungstunneln Ost und West Innsbruck
  • Betonarbeiten für die Brücke über die A13 Brennerautobahn
  • Errichtung einer Fertigungshalle für die Herstellung von Tübbingen (Betonfertigteile für die Innenschale)
  • Vortrieb Haupttunnel West in Richtung Norden (Innsbruck)
  • Vortrieb Haupttunnel Ost in Richtung Norden (Innsbruck)
  • Vortrieb Haupttunnel Ost in Richtung Süden mit der TBM Lilia
  • Vortrieb Haupttunnel West in Richtung Süden mit der TBM Ida
  • Errichtung der Förderbandanlage von untertage auf die Deponie Padastertal

Abgeschlossene Bauarbeiten:

  • Errichtung von Förderbandanlagen von untertage auf die Deponie Ahrental
  • Sprengvortrieb Montagekaverne West
  • Sprengvortrieb Montagekaverne Ost
  • Ertüchtigungsarbeiten im Erkundungsstollen
  • Vortrieb der Nothaltestelle

Hier geht's zum Blog der Tunnelbohrmaschinen "Lilia" und "Ida":

2022 12 21 - Werksabnahme der TBM "Lilia"

Bei der Herrenknecht AG in Schwanau (D) konnte die erste der beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) für das Baulos H41 Sillschlucht-Pfons des Brenner Basistunnels formell abgenommen werden. Die Einzelschild-TBM mit einem Bohrkopfdurchmesser von 10,37 Metern, einer Länge von rund 160 Metern und einem Gewicht von 2.420 Tonnen (inkl. Nachläufereinrichtungen) wird auf den Namen "Lilia" getauft.

2023 01 26 - Erste Komponenten von TBM „Lilia" auf der Baustelle eingetroffen

Auf der Baustelle südlich von Innsbruck sind heute die ersten Teile der Tunnelbohrmaschine "Lilia" eingetroffen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Einzelteile des Bohrkopfes der Tunnelbohrmaschine. Dieser hat im zusammengebauten Zustand einen Durchmesser von rund 10 Metern.

2023 02 08 - Start der Montage des Bohrkopfes der TBM „Lilia"

Vor kurzem wurde in der Montagekaverne Ahrental mit der Montage des Bohrkopfes begonnen. Er besteht aus insgesamt fünf Teilen: den vier Segmenten und dem Bohrkopfzentrum. Zusammen wiegen diese Teile 260 Tonnen. Lilias Borkopf hat einen Durchmesser von 10,37 Metern und ist mit 58 Schneidrollen bestückt. Nach Abschluss der Montagephase, wird sich die "Fabrik im Berg", ausgehend von der Montagekaverne Ahrental, in Richtung Süden vorarbeiten und dabei rund 8,1 Kilometer des Haupttunnels Ost ausbrechen.

 

 

2023 02 15 - Werksabnahme der TBM "Ida"

Bei der Herrenknecht AG in Schwanau (D) konnte nun auch die zweite der beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) für das Baulos H41 Sillschlucht-Pfons des Brenner Basistunnels formell abgenommen werden. Die Einfachschild-TBM mit einem Bohrkopfdurchmesser von ebenfalls 10,37 Metern, einer Länge von rund 160 Metern und einem Gewicht von 2.420 Tonnen (inkl. Nachläufereinrichtungen) wird auf den Namen "Ida" getauft.

2023 02 27 - Bohrkopf von TBM "Lilia" aufgestellt

In der Montagekaverne wurde heute Vormittag der Bohrkopf der TBM Lilia aufgestellt. Der Bohrkopf hat einen Durchmesser von 10,37 Metern und ein Gewicht von 263 Tonnen.

2023 04 15 - Bohrkopf von TBM "Ida" aufgestellt

In der Montagekaverne wurde heute der Bohrkopf der TBM Ida aufgestellt. Der Bohrkopf hat einen Durchmesser von 10,37 Metern und ein Gewicht von 263 Tonnen.

Ida Bohrkopf

VORTRIEBSDATEN vom 13.09.2023 (Aktualisierung monatlich)

Haupttunnelröhren SÜD: maschineller Vortrieb (TBM)
Vortrieb
819 m
Länge
16.594 m
Ausbruchsquerschnitt
85 m²
Haupttunnelröhren SÜD und Montagekavernen TBM: Sprengvortrieb (fertiggestellt)
Vortrieb
258 m
Länge
258 m
Ausbruchsquerschnitt
82-210 m²
Haupttunnelröhren NORD: Sprengvortrieb
Vortrieb
1.434 m
Länge
5.746 m
Ausbruchsquerschnitt
70 m²
Querschläge
Vortrieb
520 m
Länge
2.260 m
Ausbruchsquerschnitt
30-70 m²
Nothaltestelle Innsbruck, Restausbruch (fertiggestellt)
Vortrieb
702 m
Länge
702 m
Ausbruchsquerschnitt
15-100 m²
Übersichtsplan inkl. Darstellung des Baufortschrittes

Baulos H33 Tulfes-Pfons

ALLGEMEINES ZUM BAULOS

Seit Ende September 2021 sind in diesem Baulos sämtliche Arbeiten abgeschlossen.

Dieses Baulos wurde im Sommer 2014 an die Bietergemeinschaft Strabag SE / Webuild S.p.A. (vormals Salini-Impregilo) vergeben.

Bauzeit: 2014 - 2021
Aufzufahrende Tunnelstrecke: 43,3 km
Ursprüngliche Vergabesumme: 377 Mio. Euro

Das Baulos setzt sich aus mehreren Bauwerken zusammen:

  • Rettungsstollen Tulfes
  • Nothaltestelle Innsbruck
  • Haupttunnel
  • Verbindungstunnel - Überwerfung
  • Erkundungsstollen Ahrental-Pfons

Bauarbeiten

Rettungsstollen
Der Rettungsstollen wurde entlang der bestehenden Eisenbahn-Umfahrung Innsbruck mit einer Länge von 9,7 Kilometern und einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 35 m² errichtet. Er wurde von drei Stellen aus gleichzeitig im Sprengvortrieb aufgefahren: von Tulfes aus Richtung Westen, vom Zufahrtstunnel Ampass aus Richtung Osten und Richtung Westen. Der Rettungsstollen wurde im Sommer 2017 fertiggestellt.

Haupttunnel
Der Vortrieb der Haupttunnel erfolgte im Sprengvortrieb nach der neuen österreichischen Tunnelbauweise. Der feierliche Vortriebsbeginn fand am 19.03.2015 im Beisein von EU-Kommissarin Violeta Bulc und der Verkehrsminister der sieben Alpenländer (Österreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Liechtenstein, Slowenien) statt. In diesem Abschnitt wurden ca. 6 km Haupttunnel mit einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 70 m² gebaut.

Verbindungstunnel BBT - Umfahrung Innsbruck
Seit Sommer 2015 wurde an den beiden Verbindungstunnel zwischen dem Brenner Basistunnel und der bestehenden Umfahrung Innsbruck gebaut. Die Verbindungstunnel wurden im Sprengvortrieb mit einem Querschnitt von ca. 115 m² aufgefahren. Der Vortrieb wurde im Frühjahr 2017 abgeschlossen.

Erkundungsstollen
Das Baulos Tulfes-Pfons umfasste die Errichtung des 16,5 km langen Erkundungsstollenabschnitts zwischen dem Knotenpunkt Ahrental und dem Gemeindegebiet von Steinach am Brenner. Die 200 Meter lange Gripper Tunnelbohrmaschine (TBM) wurde am 26.09.2015 angedreht und arbeitete sich bis zum 06.07.2020 rund 16,7 km Richtung Süden vor. Seit dem erfolgten Durschschlag ist dieses Baulos mit dem Baulos Pfons-Brenner verbunden.

Verfüllung des Überbruchs "Iris"
Bei diesem Überbruch handelt es sich um einen Hohlraum, der sich im Zuge des Vortriebs des Erkundungsstollens in einer Störungszone gebildet hat. Dieser musste mittels Zementmörtelinjektionen von einem Injektionsstollen aus verfüllt werden, um Auswirkungen auf das Gesamttunnelsystem ausschließen zu können. Im Rahmen dieser Sanierungsmaßnahmen wurden von Juli 2020 bis Mai 2021 die Haupttunnelröhren im Störzonenbereich mittels Sprengvortrieb vorab über einen Hilfsangriff aus dem Erkundungsstollen aufgefahren, um bei der Ankunft der späteren Tunnelbohrmaschinen weitere Interferenzen vermeiden zu können.

Übersichtsplan inkl. Darstellung des Baufortschrittes
Galerie

Baulos H52 Hochstegen

ALLGEMEINES ZUM BAULOS

Die Arbeiten an diesem Baulos haben im Februar 2022 mit der Einrichtung der Baustellenfläche bei Wolf begonnen. Am 4. Mai 2022 erfolgte der Tunnelanschlag im Baulos.

Beim Baulos H52 "Hochstegen" im Gemeindegebiet von Steinach am Brenner handelt es sich um einen Teilbereich des vormaligen, neu konzipierten Bauloses H51 "Pfons-Brenner". Dieser bisherige Projektabschnitt wurde in unterschiedliche Baulose aufgeteilt, um eine möglichst rasche und effiziente Weiterführung der Arbeiten im Sinne eines zügigen Gesamtprojektfortschrittes zu gewährleisten. Zur Haupterschließung wird der Zugangsstollen Wolf genutzt.

Das Los Hochstegen liegt in einer Störungszone, die durch eine äußerst komplexe Geologie geprägt ist. Auf einer Länge von rund 500 Metern sind wasserführende, karbonatische Gesteinsschichten vorherrschend. Deshalb gestaltet sich der Tunnelvortrieb in dieser Zone besonders anspruchsvoll. Der Auftrag für die Bauarbeiten im Baulos H52 "Hochstegen" wurde am 15.12.2021 dem Unternehmen Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG gegeben. Die Angebotssumme beträgt rund 102 Millionen Euro, die Bauzeit wird mit 23 Monaten veranschlagt.

Kernstück ist der Vortrieb des Erkundungsstollens in Richtung Süden durch die sogenannte "Hochstegenzone", wobei der Vortrieb in diesem Bereich im Schutze von vorauseilenden Abdichtungs- und Sicherungsinjektionen erfolgt.

Die Arbeiten umfassen im Wesentlichen folgende Bauwerke:

  • 1,2 km Erkundungsstollen in Richtung Süden
  • 2,6 km Haupttunnel in Richtung Süden
  • 0,6 km Verbindungstunnel
  • 0,3 km Querschläge

Aktuelle Bauarbeiten

  • Injektionsmaßnahmen im Bereich des Erkundungsstollens im Hochstegenmarmor

Abgeschlossene Bauarbeiten

  • Installation eines ca. 9 km langen Förderbandes zum Baulos "H41 Sillschlucht-Pfons"
  • Errichtung eines Hilfsangriffs vom Erkundungsstollen aus zu den Haupttunnelröhren im Bereich der Hochstegenzone
  • Durchörterung des nördlichen Übergangs zum Hochstegenmarmor im Erkundungsstollen und den Haupttunneln
  • Errichtung der Überleitstelle

Hydrogeologische Baubegleitung und wasserwirtschaftliche Beweissicherung:

Mit Gebirgsverbesserungsmaßnahmen in Form von Injektionen sollen sowohl Wasserzutritte als auch eine Absenkung der Wasserspiegel in den Schutzgebieten "Hinteres Venntal" und "Hinteres Valsertal-Natura 2000" vermieden und die Zutrittsmengen deutlich reduziert werden.

VORTRIEBSDATEN vom 10.09.2023 (Aktualisierung monatlich)

Haupttunnelröhren
Vortrieb
2.947 m
Länge
3.200 m
Ausbruchsquerschnitt
60-80 m²

Erkundungsstollen
Vortrieb
585 m
Länge
1.200 m
Ausbruchsquerschnitt
 60 m²
Überleitstelle und Querschläge (fertiggestellt)
Vortrieb
970 m
Länge
970 m
Ausbruchsquerschnitt
 25-30 m²
Übersichtsplan inkl. Darstellung des Baufortschrittes

Baulos H53 Pfons-Brenner

ALLGEMEINES ZUM BAULOS

Am 4. April 2023 wurde der Zuschlag für das Baulos "H53 Pfons-Brenner" an eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Porr Bau GmbH, Marti GmbH Österreich und der Marti Tunnel AG Schweiz, erteilt.

Mit dieser Vergabe sind die Tunnelbauarbeiten des letzten verbliebenen Bauloses des Brenner Basistunnels beauftragt. Die Auftragssumme für das nunmehr größte Baulos auf österreichischem Projektgebiet beträgt 959 Mio. Euro. Die Bauzeit für diesen Projektabschnitt ist mit 70,5 Monaten anberaumt.

Der Baubeginn für dieses Baulos erfolgte am 4.5.2023. Damit wurde auch der Bestellvorgang für die beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) für dieses Los eingeleitet. Die beiden TBM werden je Haupttunnelröhre rund 7,6 km (insgesamt ca. 15,2 km) Vortriebsstrecke auffahren. Aufgrund der vertraglichen Bestell-, Liefer- und Montagezeiten ist im Herbst 2024 mit dem Vortriebsbeginn der Tunnelbohrmaschinen in Richtung Norden zu rechnen.

Deutlich früher werden die Vortriebsarbeiten gemäß "NATM" (New Austrian Tunneling Method, zyklischer Vortrieb) Richtung Süden bis zur Staatsgrenze am Brenner aufgenommen. Diese beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2024. Bis dahin erfolgt die Einrichtung der Baustelle.

Auf die Mineure wartet im Südabschnitt des Bauloses H53 Pfons-Brenner eine Strecke von rund 5 km je Haupttunnelröhre (insgesamt 10 km). Zeitgleich werden die Vortriebsarbeiten im Erkundungsstollen fortgesetzt, hier haben die Mineure eine Vortriebsstrecke von ca. 1,3 km zu bewältigen.

Parallel zu den jeweiligen Vortrieben im Norden und im Süden des Bauloses werden 37 Querschläge zu jeweils ca. 70 m, somit 2.590 m, ausgebrochen. Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten im jeweiligen Abschnitt erfolgen die Innenschalenarbeiten im gesamten Bereich von der Losgrenze zum Baulos H41 Sillschlucht-Pfons bis zur Staatsgrenze am Brenner, sowie im Zufahrtstunnel Wolf.

Das Baulos umfasst folgende Vortriebsarbeiten:

  • ca. 15,2 km Haupttunnel Richtung Norden mittels TBM
  • ca. 10,0 km Haupttunnel Richtung Süden mittels NATM
  • ca. 1,3 km Erkundungsstollen Richtung Süden
  • ca. 2,6 km Querschläge (37 Stück)

Das Baulos umfasst folgende Innenschalenarbeiten:

  • ca. 15,6 km Erkundungsstollen
  • ca. 15,5 km Haupttunnel Ost
  • ca. 15,5 km Haupttunnel West
  • ca. 3,1 km Querschläge (45 Stück)
  • ca. 5,1 km Nebenbauwerke (Zufahrtstunnel Wolf, Schutterstollen, etc.)
Übersichtsplan

Baulos H61 Mauls 2-3

ALLGEMEINES ZUM BAULOS

Von Oktober 2011 bis zum Sommer 2015 wurden hier im Baulos "Periadriatische Naht" 3,7 km Haupttunnelröhren und 1,5 km Erkundungsstollen ausgebrochen. Die Durchörterung der Periadriatischen Störungszone, einer der größten geologischen Störungszonen der Alpen, verlief problemlos. Mit dem Abschluss der Arbeiten waren die logistischen Voraussetzungen für das anschließende Baulos "Mauls 2-3" geschaffen. Die Arbeiten für dieses Baulos, welches mit einem Auftragsvolumen von 993 Mio. Euro an die Bietergemeinschaft Webuild S.p.A., Ghella S.p.A., Oberosler Cav Pietro S.r.l. (bis Juni 2018), Cogeis S.p.A. und PAC S.p.A. vergeben wurde, begannen im September 2016. Es handelt sich dabei um das größte Baulos im Projektgebiet.

Die Arbeiten erstrecken sich vom Baulos "Eisackunterquerung" im Süden bis zur Staatsgrenze im Norden. Im Laufe der 7-jährigen Bauzeit werden 39,8 Kilometer Fahrtunnel und 14,8 Kilometer Erkundungsstollen vorgetrieben, ebenso wie die Nothaltestelle Trens mitsamt Zufahrtstunnel und der Querschläge zwischen den Haupttunnelröhren im Abstand von je 333 Metern. Insgesamt werden 65 Tunnelkilometer ausgebrochen. Nach Fertigstellung dieses Bauloses sind alle Vortriebsarbeiten auf italienischer Seite abgeschlossen.

Am 24.11.2021, nach 14 Kilometern Vortrieb innerhalb von 3,5 Jahren, ist die Tunnelbohrmaschine "Serena" im Erkundungsstollen Richtung Norden erfolgreich an ihrem Ziel, der Staatsgrenze, angekommen. Erstmalig wird beim Ausbruch der Tunnelröhren im BBT-Projekt die Staatsgrenze am Brenner erreicht, was einen historischen Schritt bedeutet.

Mit dem Durchschlag am 19.05.2022 sind die zuvor getrennten Baulose "H61 Mauls" und "H71 Eisackunterquerung" nun miteinander verbunden.

Am 30.03.2023, nach 14 Kilometern Vortrieb im Haupttunnel Ost Richtung Norden innerhalb von vier Jahren, ist die Tunnelbohrmaschine "Virginia" an ihrem Ziel angekommen. Mit dem Erreichen der Baulosgrenze am Brenner hat mit "Virginia" erstmals eine Tunnelbohrmaschine eines Haupttunnels ihren Vortrieb erfolgreich beendet.

Aktuelle Bauarbeiten

Nothaltestelle Trens

Die Arbeiten zur Errichtung der Verbindung zwischen dem Zugangstunnel Mauls und der zukünftigen Nothaltestelle Trens wurden im Jänner 2017 eingeleitet und im Juni 2020 abgeschlossen. Der Tunnel weist einen Ausbruchsquerschnitt von rund 80 m² und eine Länge von insgesamt 3,8 km auf. Derzeit erfolgt der Einbau der Innenschale im Mittelstollen Trens, in den Verbindungsstollen und den Lüftungsstollen der Nothaltestelle.

Haupttunnel

Am 13. März 2017 wurden die Arbeiten zur Errichtung der Haupttunnel in Richtung Norden zur Staatsgrenze eingeleitet. Nach ca. 0,8 km war der Abschnitt mit Sprengvortrieb abgeschlossen und der TBM-Vortrieb mit 2 Doppelschild-TBMs begann.

Die TBM "Flavia" fährt die Weströhre der Haupttunnel auf und befindet sich rund 3,4 km von der Staatsgrenze entfernt.

Die TBM "Virginia" hat am 30. März 2023 den Vortrieb der Haupttunnel-Oströhre abgeschlossen und den Brenner erreicht.

Der bergmännische Vortrieb in Richtung Süden wurde im April 2017 eingeleitet und bei beiden Haupttunneln im Oktober 2020 abgeschlossen.

Derzeit erfolgt der Einbau der Innenschale im Zufahrtstunnel und in der Nothaltestelle Trens (Mittelstollen Trens und Verbindungs-/Lüftungstunnel). Darüber hinaus erfolgt der Einbau der Sohltübbinge im bergmännisch aufgefahrenen Abschnitt des Erkundungsstollens.

VORTRIEBSDATEN vom 12.09.2023 (Aktualisierung monatlich)

Zufahrtstunnel zur Nothaltestelle (fertiggestellt)
Vortrieb
3.805 m
Länge
3.805 m
Ausbruchsquerschnitt
80 m²
Haupttunnel
Vortrieb
36.466 m
Länge
39.856 m
Ausbruchsquerschnitt
85 m²
Erkundungsstollen (fertiggestellt)
Vortrieb
14.757 m
Länge
14.757 m
Ausbruchsquerschnitt
35 m²
Querschläge, Sicherheits- und Logistiktunnel
Vortrieb
4.151 m
Länge
6.930 m
Ausbruchsquerschnitt
26-56 m²
Übersichtsplan inkl. Darstellung des Baufortschrittes
Galerie

Baulos H71 Eisackunterquerung

ALLGEMEINES ZUM BAULOS

Das südlichste Baulos des Brenner Basistunnels mit einem Auftragsvolumen von 301 Mio. Euro wurde im Oktober 2014 an die Bietergemeinschaft Isarco s.c.a.r.l., bestehend aus Webuild Italia S.p.A. (ex. Salini-Impregilo), Strabag AG, Strabag S.p.A., Consorzio Integra und Collini Lavori S.p.A., vergeben. Mit diesem Baulos wird der Brenner Basistunnel mit der bestehenden Brennereisenbahn und dem Bahnhof Franzensfeste verbunden. Insgesamt werden 4,5 km Haupttunnel und 1,2 km Verbindungstunnel realisiert. 

Der Großteil der Arbeiten in diesem Baulos findet im Lockergestein des Talbodens statt. Deshalb waren eine Reihe von Maßnahmen notwendig, um dieses vor den eigentlichen Vortriebsarbeiten zu verfestigen. Unter anderem wird die Verfestigung des Bodens unter Einsatz des sogenannten Jet-Groutings durchgeführt.
Nach Abschluss der Verfestigung wurden 4 Schächte gegraben, durch welche das Niveau der Tunnelröhren in ca. 20-25 Metern unterhalb der Oberfläche erreicht wurde. Ausgehend von dort erfolgt nun der bergmännische Vortrieb der Haupt- und Verbindungstunnel Richtung Norden sowie die Unterquerung des Flusses Eisack.

Im Zuge dieses Bauloses werden die Autobahn, die Staatsstraße, die Bahnstrecke und der Eisack unterquert. Bei der Unterquerung des Flusses kommt eine weitere Verfestigungstechnik zum Einsatz: die Vereisung.

Aktuelle Bauarbeiten

Bis Ende 2016 wurden vorbereitende Arbeiten durchgeführt, im Rahmen derer die Staatsstraße SS12 verlegt, eine Brücke über den Eisack, eine Brücke über den Weißenbach und eine Unterführung der Brennerbahn errichtet sowie eine direkte Anbindung an die Autobahn geschaffen wurden. Durch diese Baumaßnahmen wurde im Talboden der notwendige Platz geschaffen, um die Baustelle einrichten und die Bauarbeiten ausführen zu können. Zudem kann durch die direkte Anbindung an die Autobahn die Durchfahrt der Baufahrzeuge durch die Ortschaften verhindert werden.

Mit dem Durchschlag am 19. Mai 2022 konnte der Vortrieb der Haupttunnel im Baulos Eisackunterquerung abgeschlossen werden. Die beiden vormals getrennten Baulose „H61 Mauls 2-3“ und „H71 Eisackunterquerung“ stellen nun eine durchgehende Verbindung von Franzensfeste ausgehend bis knapp vor den Brenner dar.

Am 8. August 2023 wurden die Tunnelbauarbeiten an den zukünftigen Eisenbahnröhren im Baulos „H71 Eisackunterquerung“ abgeschlossen, d.h. in acht Jahren Bauzeit wurden über 6 km an Tunnelröhren und Innenschalen hergestellt. In der letzten Phase der Bauarbeiten wird nun die Baustelle geräumt, anschließend werden die Flächen entsprechend der Saisonalität der Baumarten begrünt.

VORTRIEBSDATEN - Alle Vortriebe dieses Bauloses wurden im Dezember 2022 abgeschlossen

Haupttunnel (fertiggestellt)
Vortrieb
4.478 m
Länge
4.478 m
Ausbruchsquerschnitt
60-150 m²
Verbindungstunnel (fertiggestellt)
Vortrieb
1.569 m
Länge
1.569 m
Ausbruchsquerschnitt
60-80 m²
Verbindungstunnel, Querschläge (fertiggestellt)
Vortrieb
170 m
Länge
170 m
Ausbruchsquerschnitt
35-45 m²
Schächte und Zufahrtstunnel (fertiggestellt)
Vortrieb
164 m
Länge
164 m
Ausbruchsquerschnitt
65 m²
Übersichtsplan inkl. Darstellung des Baufortschrittes
Galerie