Derzeit sind fünf Baustellen aktiv, drei auf österreichischem und zwei auf italienischem Staatsgebiet. Durch einen einfachen Klick auf ein Baulos gelangen Sie direkt zu dessen Kurzbeschreibung, dem Übersichtsplan und der Bildergalerie.
Die Vortriebsstände der einzelnen Tunnelbauwerke in den jeweiligen Baulosen werden regelmäßig aktualisiert. Eine grafische Darstellung zeigt den jeweiligen Baufortschritt.
Die von August 2020 bis voraussichtlich Ende 2024 laufenden Arbeiten am Baulos H21 "Sillschlucht" schaffen die Verbindung zwischen dem Brenner Basistunnel und dem Hauptbahnhof Innsbruck.
Ein Streckenabschnitt von ca. 600 m wird hier realisiert, mehrere Bauwerke errichtet und Flussbau-Maßnahmen durchgeführt. Die Baukosten für diesen Abschnitt sind mit 59,5 Millionen Euro beziffert, ausgeführt werden die Arbeiten von der Porr Bau GmbH Kematen.
Im Gegensatz zu den anderen Baulosen auf österreichischem Projektgebiet, die hauptsächlich unter Tage vorgetrieben werden, handelt es sich hier um ein Bauwerkslos, das großteils ober Tage errichtet wird.
Im Wesentlichen besteht der Abschnitt "Sillschlucht" aus einer rund 200 langen Stützwand, einem in offener Bauweise errichteten, rund 130 m langen Vortunnel, zwei Eisenbahnüberführungen über die Sill, dem Nordportal des Brenner Basistunnels sowie einem anschließenden, 120-130 m langen Tunnelabschnitt. Trotz der verhältnismäßig kurzen Strecke umfasst dieses Baulos also sehr komplexe Baumaßnahmen.
Der Streckenabschnitt führt durch die beengte und damit baulogistisch anspruchsvolle Sillschlucht. Diese ist durch eine Vielzahl von Infrastrukturanlagen in unmittelbarer Nachbarschaft, wie etwa der Inntalautobahn A12, der Brennerautobahn A13, dem Kraftwerk Untere Sill der Innsbrucker Kommunalbetriebe, dem Tirol Panorama sowie der Bestandsstrecke der ÖBB mit dem Berg Isel Tunnel, geprägt.
Die über weite Strecken natürlich belassene enge Wildbachschlucht ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Innsbrucker Bevölkerung und dementsprechend durch Wanderwege erschlossen. Um den Zugang zur Sillschlucht auch während der Bauzeit offen zu halten, wurde ein Ersatzwanderweg errichtet. Außerdem wurden ein Wege-Leitsystem zur besseren Orientierung und an mehreren markanten Stellen in Baustellennähe Informationstafeln eingerichtet.
Am Baufeld wurden bereits der Neubau der Zufahrtsbrücke über die Sill mit 42 m Länge realisiert, der Abbruch der alten Brücke sowie die gesamten Flussbaumaßnahmen abgeschlossen, die Böschungssicherung am Viller Berg für den Bau des BBT-Nordportals errichtet sowie die Hangsicherung zum Bau der Stützmauer für die Neubaustrecke fertiggestellt. Auch die Hangabtragungsarbeiten und die Böschungssicherung am Bergisel für den Bau des Silltal Tunnels konnten finalisiert werden.
Ende Oktober 2021 erfolgte der symbolische Tunnelanstich der westlichen Hauptröhre in Richtung Süden. Der Sprengvortrieb am künftigen Nordportal startete im November 2021.
Seit Mai 2022 sind die beiden rund 130 m langen Haupttunnelabschnitte im Viller Berg ausgebrochen. Zudem entstand inzwischen eine Spannband-Fußgängerbrücke über die Sill mit 55 m Länge, welche in Zukunft Teil des Wanderwegenetzes der Sillschlucht werden wird.
Abgeschlossene Bauarbeiten
Ein wesentliches Element des Bauloses ist die Sicherstellung der Fischpassierbarkeit der Sill. Das am Eingang der Sillschlucht befindliche AGA-Wehr mit einer Fallhöhe von ca. 8 m wurde dazu abgetragen und durch ein rund 350 m langes Rampenbauwerk mit pendelnder Tiefenrinne ersetzt. Im Zuge dieser Flussbaumaßnahmen wurde der Flusslauf etwa 8 m nach Osten gerückt, um auf der westlichen Seite ausreichend Platz für die Stützwand mit der darauf verlaufenden zweigleisigen Neubaustrecke zu gewinnen. Die Uferböschungen wurden hochwassersicher und dauerhaft stabil verbaut und renaturiert.
Durch eine entsprechende Renaturierung und Wiederherstellung der ursprünglichen Geländeformen zu Bauende erfährt das beliebte Naherholungsgebiet eine Aufwertung.
Haupttunnel Ost (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 120 m | Länge 120 m | Ausbruchsquerschnitt 100 m² |
Haupttunnel West (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 130 m | Länge 130 m | Ausbruchsquerschnitt 100 m² |
Die Arbeiten an diesem Baulos haben Mitte Jänner 2022 mit der Einrichtung der Baustellenfläche begonnen. Am 7. Juli 2022 starteten die Vortriebsarbeiten in Richtung Innsbruck.
Das Baulos H41 "Sillschlucht-Pfons" befindet sich im nördlichen Bereich des BBT zwischen der Innsbrucker Sillschlucht im Norden und Pfons im Süden. Zur Haupterschließung wird der Zugangsstollen Ahrental genutzt, der bereits mit dem Erkundungslos E41 "Ahrental" errichtet wurde.
Das Los führt die Bauarbeiten aufbauend auf den Arbeiten des Vorloses H33 "Tulfes-Pfons" durch. Der Zuschlag für das Baulos H41 wurde am 17.11.2021 der Bietergemeinschaft H41 Sillschlucht-Pfons bestehend aus den Firmen Implenia Österreich GmbH, Implenia Schweiz AG, Webuild S.p.A, csc costruzioni sa erteilt. Die Angebotssumme der Bietergemeinschaft beträgt 651 Mio. Euro.
Insgesamt werden bei diesem Baulos bis Sommer 2028 ca. 22,5 km Haupttunnel und 38 Querschläge mit einer Gesamtlänge von etwa 2,3 km ausgebrochen. Um weiterhin den schnellstmöglichen Fortschritt im Gesamtprojektverlauf zu gewährleisten, wurde der Projektbereich "Sillschlucht-Pfons" um drei Kilometer Haupttunnel in Richtung Süden verlängert, wo es an das zukünftige Baulos H53 "Pfons-Brenner", angrenzt.
Die Arbeiten umfassen im Wesentlichen folgende Bauwerke:
Weiters wurde optional folgende Leistung ausgeschrieben:
Aktuelle Bauarbeiten:
Abgeschlossene Bauarbeiten:
Bei der Herrenknecht AG in Schwanau (D) konnte die erste der beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) für das Baulos H41 Sillschlucht-Pfons des Brenner Basistunnels formell abgenommen werden. Die Einzelschild-TBM mit einem Bohrkopfdurchmesser von 10,37 Metern, einer Länge von rund 160 Metern und einem Gewicht von 1.440 Tonnen (inkl. Nachläufereinrichtungen) wird auf den Namen "Lilia" getauft.
Vor kurzem wurde in der Montagekaverne Ahrental mit der Montage des Bohrkopfes begonnen. Er besteht aus insgesamt fünf Teilen: den vier Segmenten und dem Bohrkopfzentrum. Zusammen wiegen diese Teile 260 Tonnen. Lilias Borkopf hat einen Durchmesser von 10,37 Metern und ist mit 58 Schneidrollen bestückt. Nach Abschluss der Montagephase, wird sich die "Fabrik im Berg", ausgehend von der Montagekaverne Ahrental, in Richtung Süden vorarbeiten und dabei rund 8,1 Kilometer des Haupttunnels Ost ausbrechen.
Bei der Herrenknecht AG in Schwanau (D) konnte nun auch die zweite der beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) für das Baulos H41 Sillschlucht-Pfons des Brenner Basistunnels formell abgenommen werden. Die Einfachschild-TBM mit einem Bohrkopfdurchmesser von ebenfalls 10,37 Metern, einer Länge von rund 160 Metern und einem Gewicht von 1.440 Tonnen (inkl. Nachläufereinrichtungen) wird auf den Namen "Ida" getauft.
In der Montagekaverne wurde heute Vormittag der Bohrkopf der TBM Lilia aufgestellt. Der Bohrkopf hat einen Durchmesser von 10,37 Metern und ein Gewicht von 263 Tonnen.
Haupttunnelröhren SÜD: maschineller Vortrieb (TBM) | ||
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Vortrieb 0 m | Länge 16.594 m | Ausbruchsquerschnitt 85 m² |
Haupttunnelröhren SÜD und Montagekavernen TBM: Sprengvortrieb (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 258 m | Länge 258 m | Ausbruchsquerschnitt 82-210 m² |
Haupttunnelröhren NORD: Sprengvortrieb | ||
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Vortrieb 149 m | Länge 5.746 m | Ausbruchsquerschnitt 70 m² |
Querschläge | ||
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Vortrieb 394 m | Länge 2.260 m | Ausbruchsquerschnitt 30-70 m² |
Nothaltestelle Innsbruck, Restausbruch | ||
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Vortrieb 680 m | Länge 702 m | Ausbruchsquerschnitt 15-100 m² |
Seit Ende September 2021 sind in diesem Baulos sämtliche Arbeiten abgeschlossen.
Dieses Baulos wurde im Sommer 2014 an die Bietergemeinschaft Strabag SE / Webuild S.p.A. (vormals Salini-Impregilo) vergeben.
Bauzeit: 2014 - 2021
Aufzufahrende Tunnelstrecke: 43,3 km
Auftragsvolumen: 491 Mio. Euro
Das Baulos setzt sich aus mehreren Bauwerken zusammen:
Rettungsstollen
Der Rettungsstollen wurde entlang der bestehenden Eisenbahn-Umfahrung Innsbruck mit einer Länge von 9,7 Kilometern und einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 35 m² errichtet. Er wurde von drei Stellen aus gleichzeitig im Sprengvortrieb aufgefahren: von Tulfes aus Richtung Westen, vom Zufahrtstunnel Ampass aus Richtung Osten und Richtung Westen. Der Rettungsstollen wurde im Sommer 2017 fertiggestellt.
Haupttunnel
Der Vortrieb der Haupttunnel erfolgte im Sprengvortrieb nach der neuen österreichischen Tunnelbauweise. Der feierliche Vortriebsbeginn fand am 19.03.2015 im Beisein von EU-Kommissarin Violeta Bulc und der Verkehrsminister der sieben Alpenländer (Österreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Liechtenstein, Slowenien) statt. In diesem Abschnitt wurden ca. 6 km Haupttunnel mit einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 70 m² gebaut.
Verbindungstunnel BBT - Umfahrung Innsbruck
Seit Sommer 2015 wurde an den beiden Verbindungstunnel zwischen dem Brenner Basistunnel und der bestehenden Umfahrung Innsbruck gebaut. Die Verbindungstunnel wurden im Sprengvortrieb mit einem Querschnitt von ca. 115 m² aufgefahren. Der Vortrieb wurde im Frühjahr 2017 abgeschlossen.
Erkundungsstollen
Das Baulos Tulfes-Pfons umfasste die Errichtung des 16,5 km langen Erkundungsstollenabschnitts zwischen dem Knotenpunkt Ahrental und dem Gemeindegebiet von Steinach am Brenner. Die 200 Meter lange Gripper Tunnelbohrmaschine (TBM) wurde am 26.09.2015 angedreht und arbeitete sich bis zum 06.07.2020 rund 16,7 km Richtung Süden vor. Seit dem erfolgten Durschschlag ist dieses Baulos mit dem Baulos Pfons-Brenner verbunden.
Verfüllung des Überbruchs "Iris"
Bei diesem Überbruch handelt es sich um einen Hohlraum, der sich im Zuge des Vortriebs des Erkundungsstollens in einer Störungszone gebildet hat. Dieser musste mittels Zementmörtelinjektionen von einem Injektionsstollen aus verfüllt werden, um Auswirkungen auf das Gesamttunnelsystem ausschließen zu können. Im Rahmen dieser Sanierungsmaßnahmen wurden von Juli 2020 bis Mai 2021 die Haupttunnelröhren im Störzonenbereich mittels Sprengvortrieb vorab über einen Hilfsangriff aus dem Erkundungsstollen aufgefahren, um bei der Ankunft der späteren Tunnelbohrmaschinen weitere Interferenzen vermeiden zu können.
Die Arbeiten an diesem Baulos haben im Februar 2022 mit der Einrichtung der Baustellenfläche bei Wolf begonnen. Am 4. Mai 2022 erfolgte der Tunnelanschlag im Baulos.
Beim Baulos H52 "Hochstegen" im Gemeindegebiet von Steinach am Brenner handelt es sich um einen Teilbereich des vormaligen, neu konzipierten Bauloses H51 "Pfons-Brenner". Dieser bisherige Projektabschnitt wurde in unterschiedliche Baulose aufgeteilt, um eine möglichst rasche und effiziente Weiterführung der Arbeiten im Sinne eines zügigen Gesamtprojektfortschrittes zu gewährleisten. Zur Haupterschließung wird der Zugangsstollen Wolf genutzt.
Das Los Hochstegen liegt in einer Störungszone, die durch eine äußerst komplexe Geologie geprägt ist. Auf einer Länge von rund 500 Metern sind wasserführende, karbonatische Gesteinsschichten vorherrschend. Deshalb gestaltet sich der Tunnelvortrieb in dieser Zone besonders anspruchsvoll. Der Auftrag für die Bauarbeiten im Baulos H52 "Hochstegen" wurde am 15.12.2021 dem Unternehmen Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG gegeben. Die Angebotssumme beträgt rund 102 Millionen Euro, die Bauzeit wird mit 23 Monaten veranschlagt.
Kernstück ist der Vortrieb des Erkundungsstollens in Richtung Süden durch die sogenannte "Hochstegenzone", wobei der Vortrieb in diesem Bereich im Schutze von vorauseilenden Abdichtungs- und Sicherungsinjektionen erfolgt.
Die Arbeiten umfassen im Wesentlichen folgende Bauwerke:
Aktuelle Bauarbeiten
Abgeschlossene Bauarbeiten
Hydrogeologische Baubegleitung und wasserwirtschaftliche Beweissicherung:
Mit Gebirgsverbesserungsmaßnahmen in Form von Injektionen sollen sowohl Wasserzutritte als auch eine Absenkung der Wasserspiegel in den Schutzgebieten "Hinteres Venntal" und "Hinteres Valsertal-Natura 2000" vermieden und die Zutrittsmengen deutlich reduziert werden.
Haupttunnelröhren | ||
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Vortrieb 2.156 m | Länge 2.600 m | Ausbruchsquerschnitt 60-80 m² |
Erkundungsstollen | ||
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Vortrieb 364 m | Länge 1.200 m | Ausbruchsquerschnitt 60 m² |
Überleitstelle und Querschläge | ||
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Vortrieb 596 m | Länge 900 m | Ausbruchsquerschnitt 25-30 m² |
Die Ausschreibung des Bauloses H53 Pfons-Brenner erfolgte am 19.01.2022.
Von Oktober 2011 bis zum Sommer 2015 wurden hier im Baulos "Periadriatische Naht" 3,7 km Haupttunnelröhren und 1,5 km Erkundungsstollen ausgebrochen. Die Durchörterung der Periadriatischen Störungszone, einer der größten geologischen Störungszonen der Alpen, verlief problemlos. Mit dem Abschluss der Arbeiten waren die logistischen Voraussetzungen für das anschließende Baulos "Mauls 2-3" geschaffen. Die Arbeiten für dieses Baulos, welches mit einem Auftragsvolumen von 993 Mio. Euro an die Bietergemeinschaft Webuild S.p.A., Ghella S.p.A., Oberosler Cav Pietro S.r.l. (bis Juni 2018), Cogeis S.p.A. und PAC S.p.A. vergeben wurde, begannen im September 2016. Es handelt sich dabei um das größte Baulos im Projektgebiet.
Die Arbeiten erstrecken sich vom Baulos "Eisackunterquerung" im Süden bis zur Staatsgrenze im Norden. Im Laufe der 7-jährigen Bauzeit werden 39,8 Kilometer Fahrtunnel und 14,8 Kilometer Erkundungsstollen vorgetrieben, ebenso wie die Nothaltestelle Trens mitsamt Zufahrtstunnel und der Querschläge zwischen den Haupttunnelröhren im Abstand von je 333 Metern. Insgesamt werden 65 Tunnelkilometer ausgebrochen. Nach Fertigstellung dieses Bauloses sind alle Vortriebsarbeiten auf italienischer Seite abgeschlossen.
Am 24.11.2021, nach 14 Kilometern und 3,5 Jahren Vortrieb, ist die Tunnelbohrmaschine "Serena" im Erkundungsstollen Richtung Norden erfolgreich an ihrem Ziel, der Staatsgrenze, angekommen. Erstmalig wird beim Ausbruch der Tunnelröhren im BBT-Projekt die Staatsgrenze am Brenner erreicht, was einen historischen Schritt bedeutet.
Mit dem Durchschlag am 19.05.2022 die ehemals getrennten Baulose "H61 Mauls" und "H71 Eisackunterquerung" sind nun miteinander verbunden.
Nothaltestelle Trens
Die Arbeiten zur Errichtung der Verbindung zwischen dem Zugangstunnel Mauls und der zukünftigen Nothaltestelle Trens wurden im Jänner 2017 eingeleitet und im Juni 2020 abgeschlossen. Der Tunnel weist einen Ausbruchsquerschnitt von rund 80 m² und eine Länge von insgesamt 3,8 km auf. Derzeit erfolgt der Einbau der Innenschale in den Verbindungsstollen und den Lüftungsstollen der Nothaltestelle.
Haupttunnel
Am 13. März 2017 wurden die Arbeiten zur Errichtung der Haupttunnel in Richtung Norden eingeleitet. Nach ca. 0,8 km war der Abschnitt mit Sprengvortrieb abgeschlossen und der TBM-Vortrieb mit 2 Doppelschild-TBMs begann. Diese beiden Tunnelbohrmaschinen arbeiten sich in Richtung Staatsgrenze vor.
Die TBM „Flavia“ fährt die Weströhre der Haupttunnel auf und befindet sich rund 3,5 km von der Staatsgrenze entfernt (Stand zum 28.02.2023).
Die TBM „Virginia“ fährt die Oströhre der Haupttunnel auf und befindet sich rund 390 m von der Staatsgrenze entfernt (Stand zum 28.02.2023).
Der bergmännische Vortrieb in Richtung Süden wurde im April 2017 eingeleitet und bei beiden Haupttunnel im Oktober 2020 abgeschlossen.
Derzeit erfolgen der Einbau der Innenschale in den Querschlägen der Weströhre des Haupttunnels in Richtung Norden, im Zugangstunnel und in der Nothaltestelle Trens sowie die Errichtung einer Tunnel-im-Tunnel-Konstruktion in der Logistikkaverne Ost-Süd.
Zufahrtstunnel zur Nothaltestelle (fertig gestellt) | ||
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Vortrieb 3.805 m | Länge 3.805 m | Ausbruchsquerschnitt 80 m² |
Haupttunnel | ||
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Vortrieb 35.950 m | Länge 39.856 m | Ausbruchsquerschnitt 85 m² |
Erkundungsstollen (fertig gestellt) | ||
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Vortrieb 14.757 m | Länge 14.757 m | Ausbruchsquerschnitt 35 m² |
Querschläge, Sicherheits- und Logistiktunnel | ||
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Vortrieb 4.151 m | Länge 6.930 m | Ausbruchsquerschnitt 26-56 m² |
Das südlichste Baulos des Brenner Basistunnels mit einem Auftragsvolumen von 301 Mio. Euro wurde im Oktober 2014 an die Bietergemeinschaft Isarco s.c.a.r.l., bestehend aus Webuild S.p.A. (ex. Salini-Impregilo), Strabag AG, Strabag S.p.A., Consorzio Integra und Collini Lavori S.p.A., vergeben. Mit diesem Baulos wird der Brenner Basistunnel mit der bestehenden Brennereisenbahn und dem Bahnhof Franzensfeste verbunden. Insgesamt werden 4,5 km Haupttunnel und 1,2 km Verbindungstunnel realisiert.
Der Großteil der Arbeiten in diesem Baulos findet im Lockergestein des Talbodens statt. Deshalb waren eine Reihe von Maßnahmen notwendig, um dieses vor den eigentlichen Vortriebsarbeiten zu verfestigen. Unter anderem wird die Verfestigung des Bodens unter Einsatz des sogenannten Jet-Groutings durchgeführt.
Nach Abschluss der Verfestigung wurden 4 Schächte gegraben, durch welche das Niveau der Tunnelröhren in ca. 20-25 Metern unterhalb der Oberfläche erreicht wurde. Ausgehend von dort erfolgt nun der bergmännische Vortrieb der Haupt- und Verbindungstunnel Richtung Norden sowie die Unterquerung des Flusses Eisack.
Im Zuge dieses Bauloses werden die Autobahn, die Staatsstraße, die Bahnstrecke und der Eisack unterquert. Bei der Unterquerung des Flusses kommt eine weitere Verfestigungstechnik zum Einsatz: die Vereisung.
Bis Ende 2016 wurden vorbereitende Arbeiten durchgeführt, im Rahmen derer die Staatsstraße SS12 verlegt, eine Brücke über den Eisack, eine Brücke über den Weißenbach und eine Unterführung der Brennerbahn errichtet sowie eine direkte Anbindung an die Autobahn geschaffen wurden. Diese Baumaßnahmen schafften im Talboden den notwendigen Platz, um die Baustelle einrichten und die Bauarbeiten ausführen zu können. Zudem verhindert die direkte Anbindung an die Autobahn die Durchfahrt der Baufahrzeuge durch die Ortschaften.
Mit dem Durchschlag am 19. Mai 2022 konnte der Vortrieb der Haupttunnel im Baulos Eisackunterquerung abgeschlossen werden. Die beiden vormals getrennten Baulose „H61 Mauls“ und „H71 Eisackunterquerung“ stellen nun eine durchgehende Verbindung ausgehend von Franzensfeste bis knapp vor den Brenner dar.
Nach dem Abschluss der Vortriebsarbeiten bei allen vier Haupttunneln unter dem Eisack werden derzeit die Innenschale fertiggestellt und die Baustellenflächen rückgebaut. All dies fällt unter den Renaturierungsprozess, durch den der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden soll.
Bestandteil dieses Renaturierungsprozesses ist die Auffüllung der vier Schächte, durch die der Zugang zur Ortsbrust der Tunnel möglich war. Einer der Schächte wurde bereits aufgefüllt und derzeit laufen die Arbeiten zur Auffüllung des zweiten Schachts. In den beiden anderen Tunneln werden derzeit die Arbeiten zur Errichtung der Tunnel-im-Tunnel-Konstruktion durchgeführt.
Haupttunnel (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 4.478 m | Länge 4.478 m | Ausbruchsquerschnitt 60-150 m² |
Verbindungstunnel (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 1.569 m | Länge 1.569 m | Ausbruchsquerschnitt 60-80 m² |
Verbindungstunnel, Querschläge (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 170 m | Länge 170 m | Ausbruchsquerschnitt 35-45 m² |
Schächte und Zufahrtstunnel (fertiggestellt) | ||
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Vortrieb 164 m | Länge 164 m | Ausbruchsquerschnitt 65 m² |