Größtes Baulos auf österreichischem Projektgebiet vergeben

- 50 Kilometer Tunnel werden beim Bauabschnitt "Pfons-Brenner" vorgetrieben

- PORR und Konsortium erhalten als Bestbieter den Auftrag mit rund einer Milliarde EURO

Beim Bau des Brenner Basistunnels (BBT) wurde mit der Vergabe des größten Bauloses auf österreichischem Projektebiet, Pfons-Brenner, ein wichtiger Schritt zur Realisierung der künftig längsten unterirdischen Eisenbahnverbindung gesetzt.

Die Brenner Basistunnel Gesellschaft (BBT SE) erteilte am 23. März 2018 den Zuschlag an die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der PORR Bau GmbH, G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H., Società Italiana per Condotte d’Acqua S.p.A. und Itinera S.p.A.

Dieses Konsortium wird den größten Streckenabschnitt im österreichischen Projektgebiet des BBT errichten. Das Auftragsvolumen beträgt EUR 966.058.438,46. Der Zuschlagserteilung waren mehrere Einsprüche beim Österreichischen Bundesverwaltungsgericht vorausgegangen. Diese wurden jedoch abgelehnt und die Bietergemeinschaft unter Federführung der PORR als Bestbieter bestätigt.

BBT  - ein Bahnprojekt für Generationen

Für den österreichischen Vorstand der BBT SE, Prof. Konrad Bergmeister, ist die Vergabe dieses großen Auftrages ein weiterer Meilenstein: „Das europäische Jahrhundertprojekt befindet sich damit in der Hauptbauphase. Über 80% aller Bauarbeiten beim Brenner Basistunnel sind nun vergeben. Der Bau ist eine verkehrspolitische Notwendigkeit zur Entwicklung europäischer Bahnkorridore, von denen vor allem die nachfolgenden Generationen profitieren werden.“


Baulos Pfons-Brenner
Der Bauabschnitt umfasst die Errichtung von 37 Kilometer Haupttunnelröhren zwischen Pfons und dem Brenner, rund neun Kilometer Erkundungsstollen sowie die Nothaltestelle bei St. Jodok. Die beiden Haupttunnelröhren werden mittels Tunnelbohrmaschinen ausgebrochen. Die anderen Tunnelabschnitte werden im Sprengvortrieb errichtet. Die Bauzeit wird rund sechs Jahre betragen.

In diesem Baulos werden rund vier Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial anfallen. Gut ein Drittel des Ausbruchsmaterials im Abschnitt Pfons-Brenner kann als Zuschlagsstoff zur Herstellung von Ortsbeton, Tübbingen oder Filterkies einer Wiederverwendung zugeführt werden. Das nicht wiederverwertbare Ausbruchsmaterial wird mittels automatischer Förderbänder direkt zur größten Deponie des BBT ins Padastertal transportiert. Um die Deponie mit dem Ausbruchsmaterial zu befüllen, werden keine bewohnten Gebiete durchfahren. Die Materialantransporte erfolgen entweder über die Bahn - mittels eigens dafür errichtetem Bahnanschluss zwischen der Baustelle Wolf und dem Bahnhof Steinach - oder von der Brennerautobahn über den Saxenertunnel direkt auf die Baustelle.

Brenner Basistunnel – längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt
Für den 64 Kilometer langen Brenner Basistunnel laufen die Bauarbeiten auf mehreren Baustellen und Zugängen gleichzeitig, sowohl auf österreichischer als auch italienischer Seite. Bis Mitte März 2018 wurden über 80 Kilometer, also mehr als ein Drittel der 230 vorzutreibenden Tunnelkilometer ausgebrochen, davon 23 Kilometer Haupttunnel, 29 Kilometer Erkundungsstollen und etwa 28 Kilometer an Zufahrts-, Rettungs- und Logistikstollen. Derzeit werden neben den Um- und Ausbauarbeiten in den Bahnhöfen Innsbruck und Franzensfeste vier Tunnelbaulose vorangetrieben. In Südtirol wird bei der "Eisackunterquerung" nördlich von Franzensfeste, beim Baulos "Maus 2 - 3" (Mauls bis Brenner) und in Tirol in Wolf/Steinach beim Baulos Pfons-Brenner sowie im Ahrental beim Baulos "Tulfes-Pfons" sieben Tage pro Woche rund um die Uhr gearbeitet.

Eckdaten:

• Länge BBT (inkl. seit 1994 bestehender Umfahrung Innsbruck)

Portal Tulfes bis Portal Franzensfeste: 64 km

• Länge BBT
(Portal Innsbruck bis Portal Franzensfeste): 55 km

Maximale Gebirgsüberlagerung: 1.800 m

Innendurchmesser Haupttunnel: 8 m

Längsneigung: 4,0 ‰ – 6,7 ‰

Entwurfsgeschwindigkeit Güterverkehr: 120 km/h

Entwurfsgeschwindigkeit Personenverkehr: 250 km/h

Nothaltestellen: Innsbruck, St. Jodok, Trens

Ausbruchsmaterial: 17 Millionen m³

Vortriebsmethoden: 30 % Sprengvortrieb, 70 % Tunnelbohrmaschine