Brenner Basistunnel eröffnet neuen Infopoint in Innsbruck

Seit Februar 2019 gibt es wieder einen Infopoint im Herzen von Innsbruck. Er erstreckt sich über zwei Ebenen auf gesamt rund 150 Quadratmetern.

Die 64 Kilometer unterirdischer Bahnstrecke des Brenner Basistunnels (BBT) befinden sich in Bau. Bis Jänner 2019 waren 94 km an Tunnels ausgebrochen, davon ca. 57 km in Österreich und 37 km in Italien. Mit der Installierung eines Infopoints nahe dem Hauptbahnhof haben ab sofort Interessierte, Bürger, Behörden, Institutionen, Unternehmen, Schüler- und Studentengruppen und auch Gäste die Möglichkeit, sich laufend vor Ort über die Baufortschritte eines der größten Infrastrukturprojekte der Welt, zu informieren.

Zur Eröffnung des Infopoints konnte BBT-Vorstand Konrad Bergmeister Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe, Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi und das BBT-Aufsichtsratsmitglied Hubert Gorbach begrüßen.

Bei den Feierlichkeiten waren auch zahlreiche Vertreter folgender Institutionen zugegen: ÖBB, Wirtschaftskammer Tirol, Industriellenvereinigung Tirol, Land Tirol und Innsbruck Tourismus. Pfarrer Helmut Gatterer weihte die Räumlichkeiten und wünschte mit seinem Segen ein unfallfreies Arbeiten; für die musikalische Umrahmung sorgte mit frischen Gesängen der Schülerchor der Musikklasse am BRG Adolf-Pichler-Platz.

BBT-Vorstand Prof. Konrad Bergmeister

Transparent kommunizieren und offen sein für die leisen Stimmen der Mitmenschen war immer unser Stil. Bei großen Bauprojekten sind eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit und die Partizipation der Bevölkerung von besonderer Bedeutung. Wenn im vergangenen Jahr 2018 etwa 40.000 Menschen unsere Baustellen und Informationszentren direkt besucht haben, so wurden durch das Internet und die digitalen Medien über 50 Millionen Menschen informiert.

Georg Willi, Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck

Der Brenner Basistunnel soll ein Gesamtprojekt für ganz Europa werden. Es gibt viele Menschen die interessieren sich für Großbauprojekte wie den Bau von Tunnels: was passiert eigentlich bei den Bautätigkeiten unter und ober Tage genau; wie können komplexe Bauwerke in dieser Dimension verwirklicht werden. Ich wünsche dem BBT-Infopoint, der an einem zentralen Standort in unserer Stadt liegt, viele Besucher und hoffe, dass durch eine enge Kommunikation mit der Bevölkerung die Vorfreude auf die Eröffnung des Brenner Basistunnels in einigen Jahren immer größer wird.

Ingrid Felipe, Landeshauptmann-Stellvertreterin

Das Infozentrum soll zum Verständnis dieses europaweit einzigartigen Infrastrukturprojekts beitragen. Die Akzeptanz für den BBT ist in den vergangenen Jahren aufgrund vieler Diskussionen über Verkehrspolitik merklich gestiegen. Auch mit kritischen Stimmen setzt man sich beim BBT auseinander und versucht mit gezielter Sach- und Informationspolitik zu überzeugen, um dann einen gemeinsamen Weg zu finden. Es wird daher auch in Zukunft wichtig sein, dass sich Interessierte in Infozentren über die Baufortschritte des BBT informieren. Um die Bevölkerung entlang der Transitstrecken zu entlasten, führt kein Weg daran vorbei, einen Großteil des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

BBT-Infopoint in Innsbruck - Tunnelatmosphäre auf 150 m²

Nach sechs erfolgreichen Jahren musste der beliebte "Brenner Basistunnel Infopoint" am Innsbrucker Hauptbahnhof im Frühjahr 2016 seine Türen schließen, um den ÖBB die räumliche Umstrukturierung und Modernisierung mehrerer Lokale in der Kassenhalle zu ermöglichen. Durch den zwischenzeitlichen Fortschritt der Bauarbeiten unter-, aber auch ober Tage, insbesondere in den für die Bevölkerung "sichtbaren" Bereichen der Sillschlucht und des Innsbrucker Hauptbahnhofes, wollte die BBT SE eine für alle gut erreichbare "Informations- und Anlaufstelle" in der Nähe des Innsbrucker Hauptbahnhofes einrichten. Dieser zentral gelegene Infopoint stellt eine optimale Ergänzung zu den im Frühjahr 2016 eröffneten "Tunnelwelten", dem Erlebnis-und Informationszentrum rund um den BBT, in Steinach am Brenner und dem Informationszentrum in Franzensfeste dar.

Die Gesteine des Brennermassivs

Der "Geologische Längenschnitt" führt durch das Gebirge entlang der Tunneltrasse. Mit Hilfe von 29 Kilometern an Probebohrungen von der Oberfläche bis auf Tunnelniveau konnte dieser Längenschnitt erstellt und damit die Machbarkeit des Tunnelprojektes untersucht werden. Die vier Hauptgesteinsarten (Quarzphyllit, Bündnerschiefer, Zentral-Gneis und Brixner Granit) werden beim Ausbruch der Tunnelröhren angetroffen. Anhand von Handstücken und Bohrkernen können die Besucher diese Gesteine auch haptisch erleben.

"Vor der Hacke ist es dunkel". Dieser alte Bergmannsspruch besagt, dass man trotz aller Probebohrungen erst im Rahmen der Tunnelvortriebsarbeiten tatsächlich weiß, welches Gestein man antrifft. Das trifft gerade bei tiefliegenden Tunnels, wie dem Brenner Basistunnel zu.

Baufortschritt und Tätigkeiten unter Tage

Um den künftig längsten Eisenbahntunnel der Welt überhaupt realisieren zu können, bedarf es, unter anderem, einer Vielfalt unterschiedlicher Berufsgruppen, Maschinen und Materialien. Im Rahmen einer Präsentation wird ein Teil dieser Komponenten vorgestellt. Schaubilder zeigen die Welt unter Tage: den Sprengvortrieb, den maschinellen Vortrieb und die Innenschale.

Baufortschritt und Tätigkeiten ober Tage

In Form eines plastischen Modells wird die zukünftige Gestaltung der Sillschlucht dargestellt. Schaubilder zeigen das Areal des Innsbrucker Hauptbahnhofes und den Stand der Arbeiten auf den Deponieflächen. Zu sehen sind auch bereits realisierte ökologische Ausgleichsmaßnahmen.

Kurzum: der BBT-Infopoint ist als eine "lebendige Ausstellung" konzipiert und Interessierte können hierbei in die Welt des Tunnelbaus eintauchen. Der BBT-Infopoint in Innsbruck ist ab sofort von Montag bis Freitag, von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

BBT-Infopoint Innsbruck (nahe dem Hauptbahnhof im Pema 1)

Bruneckerstraße 1

MO-FR von 9.00 bis 13.00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag geschlossen

www.bbt-se.com