Tunnelbohrmaschine ist mit Weltrekordtempo im Berg unterwegs

- 10.000 Meter Gestein konnte die TBM im Erkundungsstollen Ahrental in 2,5 Jahren ausbrechen

- Neuer Weltrekord: 61 Meter Vortriebsleistung innerhalb von 24 Stunden

Seit September  2015 fräst sich die Tunnelbohrmaschine (TBM) durch den Berg. Diese offene Grippermaschine bricht den Erkundungsstollenabschnitt zwischen dem Ahrental südlich von Innsbruck und Pfons aus. Bis zum endgültigen Ziel in Pfons fehlen noch rund 5.000 Meter, im Frühjahr 2019 soll die TBM dort ankommen.

Am 30. März 2018 wurde die 10.000-Meter-Marke geschafft. Für die Gesellschaft  Brenner Basistunnel BBT SE und das bauausführende Konsortium, die ARGE Tulfes-Pfons (Strabag/Salini-Impregilo), war das Erreichen dieser Marke ein besonders erfreuliches Ereignis.

Konrad Bergmeister, Vorstand BBT SE
„Tunnelbohrmaschinen sind hochtechnologische Werkzeuge. Damit der Vortrieb mit einer TBM effizient funktioniert, braucht es immer das harmonische und respektvolle Zusammenspiel von Berg, Werkzeug und Mensch“.


Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE
"Wir sind sehr stolz die 10.000-Meter-Marke erreicht zu haben. Somit wurden 2/3 der vertraglichen Tunnellänge ohne schwere Arbeitsunfälle beim TBM-Vortrieb erfolgreich und unter schwierigsten Bedingungen aufgefahren. Durch den unermüdlichen Einsatz und die hohen Qualifikation der STRABAG Arbeiter ließ sich die TBM auf Ihrem Weg zu diesem Meilenstein auch nicht durch acht Großstörzonen aufhalten. Im Gegenteil mit der Spitzenleistung von 61,04 m an einem Tag wurde sogar ein Weltrekord aufgestellt."


Weltrekord mit 61 Metern
Im Mai 2017 hat die Gripper-TBM weltweit erstmalig 61,04 Meter innerhalb von 24 Stunden im Quarzphyllit ausgebrochen. Bei der Vortriebsmannschaft war der Jubel über diese herausragende Leistung dementsprechend groß, denn damit konnte das Team die bestehenden Rekorde der beiden Schweizer Bahnunnels - 52 Meter am Lötschberg und 56 Meter am Gotthard Basistunnel - brechen.

Tunnelbohrmaschine – eine „Fabrik“ im Berg
Die Maschine mit der offiziellen Kennzeichnung „Hartgesteins Gripper BM S-932“ ist rund 200 Meter lang und wiegt 1.800 Tonnen. Ihre Anschlussleistung beträgt 5.500 Kilowatt, das entspricht knapp 7.500 Pferdestärken. Sie frisst sich damit durch Phyllit und Schiefergestein Richtung Süden zum Brenner vor. Der wichtigste Teil der hochtechnologischen Logistikfabrik unter Tage ist ihr Bohrkopf. Dieser hat einen Durchmesser von knapp acht Metern, ist mit 42 Schneidrollen und sechs Räumern ausgestattet. Die Meißel zerbrechen den Fels in kleine Gesteinsstücke. Räumer befördern das Gestein hinter den Bohrkopf. Von dort erfolgt der Transport mittels Förderbänder automatisch aus dem Tunnel auf die Deponie.

Eine Besonderheit im Brenner Basistunnel ist der Einsatz von Multiservice Vehicle (MSV) – ein innovativer, selbstfahrender Versorgungszug auf Rädern, der weltweit erstmalig auf der Baustelle im Ahrental eingesetzt wird. Seine Aufgabe ist es, das Baumaterial zur Tunnelbohrmaschine zu bringen.

Baufortschritt beim Brenner Basistunnel
Für den 64 Kilometer langen Brenner Basistunnel laufen die Bauarbeiten auf mehreren Baustellen und Zugängen gleichzeitig, sowohl auf österreichischer als auch italienischer Seite. Bis Ende März 2018 haben die Mineure mit über 80 Kilometern gut ein Drittel von insgesamt 230 Kilometer Tunnels ausgebrochen. Bis jetzt wurden 23 Kilometer Haupttunnel, fast 30 Kilometer - die Hälfte - des Erkundungsstollens und etwa 28 Kilometer an Zufahrts-, Rettungs- und Logistikstollen hergestellt. 

FOTO:  TBM Mannschaft:
Großer Jubel bei den Tunnelbauern im  Brenner Basistunnel: Die Tunnelbohrmaschine erreichte die 10.000 Meter Marke im Erkundungsstollen Ahrental.
Mit 61 Metern Vortriebsleistung in 24 Stunden wurde zudem ein neuer Weltrekord aufgestellt.
Fotorechte/Fotograf: BBT SE

Foto BBT-Strabag-ÖBA
Brenner Basistunnel: Präzise Teamarbeit ermöglicht Spitzenleistungen beim Bau der längsten unterirdischen Eisenbahnverbindung der Welt.
Vl.nr.: Adrian Fontana, ÖBA-Leiter;  Andrea Lussu, BBT-Projektleiter Baulos Tulfes Pfons; Christian Kaiser, techn. Geschäftsführung ARGE Tulfes Pfons (Strabag/Salini-Impregilo); Prof. Konrad Bergmeister, Vorstand BBT SE; Sebastian Grüllich, Bauleiter TBM
Fotorechte/Fotograf: BBT SE