Sicherheit geht vor: wie die BBT SE die Sicherheit der Arbeiter im Baulos „Mauls 2-3“ gewährleistet

Beim Bau des Brenner Basistunnels - dem künftig längsten Eisenbahntunnel der Welt - wird der Sicherheit auf der Baustelle höchste Bedeutung beigemessen.

 

Angesichts der Komplexität der natürlichen Umgebung ist der Schutz der Arbeitnehmer während der Bauwerksausführung für die BBT SE von größter Bedeutung. Und genau darüber sprechen wir heute mit dem alleinigen Verfahrensverantwortlichen für das größte Baulos des Brenner Basistunnels, „Mauls 2-3“, Herrn Ing. Antonio Voza.

 

 

Herr Ing. Voza, welche Maßnahmen ergreift die BBT SE, um die Sicherheit der Arbeitnehmer in diesem Baulos zu gewährleisten?

Die Sicherheit der Arbeitnehmer wird in erster Linie von den Arbeitnehmern selbst gefordert: Sie müssen die Hauptverantwortung für ihre eigene Sicherheit tragen und auf jede potenzielle Gefahrensituation vorbereitet sein.  Sie müssen daher umfassend informiert und entsprechend ausgerüstet sein.
Zudem ist auch wichtig, die Baustelle mit einem System auszustatten, das eine ständige Überwachung aller ausgeführten Tätigkeiten ermöglicht.

Aus diesem Grund wurden mögliche Notfallszenarien ausgearbeitet und die Baustelle in Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmer und den örtlich zuständigen Sicherheitsbehörden mit einer Reihe von Instrumenten zur Überwachung der Tunnelbauarbeiten ausgestattet. Das Notfallmanagement betrifft naturgemäß eine höhere Kritikalitätsstufe als normalerweise im Sicherheits- und Koordinierungsplan, der für jede Baustelle gesetzlich vorgeschrieben ist, vorgesehen.

Können Sie uns genauer erklären, wofür die Bildschirme in der Notfallmanagementzentrale für die Baustelle Mauls verwendet werden?

Im Büro des Notfallkoordinators der Baustelle Mauls 2-3 - auch „Einsatzzentrale“ genannt - widmet man sich ausschließlich dieser Aufgabe: der Gewährleistung der Sicherheit auf der Baustelle. Von hier aus können alle wichtigen Aktivitäten des Sicherheitsmanagements überwacht werden: Ortung von Brandherden mithilfe eines Faser-Laser-Systems, Steuerung des Belüftungssystems, Wassermanagement für Brandschutzsysteme und Kontrolle des Zugverkehrs.

Dieses System ermöglicht es, jederzeit zu wissen, wie viele Personen sich in welchen Bereichen der Baustelle aufhalten, mögliche Gefahrensituationen rechtzeitig zu erkennen und die Rettungsmannschaften zu koordinieren. Darüber hinaus ist eine Abstimmung mit externen lokalen Behörden für ein strukturiertes Notfallmanagement möglich.

Weist dieses Baulos weitere Besonderheiten hinsichtlich des Arbeitnehmerschutzes auf?

In diesem Baulos ist ein spezialisiertes Team im Einsatz, das sofort eingreifen kann, wenn das Faser-Laser-System einen Brandherd meldet: Das Team kann rechtzeitig eingreifen und sich mit den externen Rettungsorganisationen abstimmen.  Dieses Team kann dank eines eigenen Schienenfahrzeugs im Tunnel agieren. Das Schienenfahrzeug kann auch ohne Sicht und Sauerstoff im Tunnel fahren. Es handelt sich um ein Druckfahrzeug, das speziell für solche Ereignisse konstruiert wurde.

Darüber hinaus ist anzumerken, dass die drei Tunnelbohrmaschinen (TBM), die die Tunnel dieses Bauloses bauen oder gebaut haben - Serena, Virginia und Flavia - über eine Krankenstation verfügen, die es ermöglicht, Erste Hilfe zu leisten und eine verletzte Person bereits an Bord der TBM zu stabilisieren, und zwar rund um die Uhr und während der gesamten Betriebsdauer der TBM.

Wir danken Herrn Ing. Antonio Voza für seine Ausführungen. Er hat uns einen Überblick gegeben, in welchem Rahmen die BBT SE ihre strengen Sicherheitsmaßnahmen auf der Baustelle umsetzt. Ausgehend von der Betriebszentrale in Mauls kann auf der Baustelle ein sicheres Arbeitsumfeld einschließlich Notfallvorsorge und Notfallmanagement gewährleistet werden, auch dank der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Projektgesellschaft, der ausführenden Unternehmen und den Gebietskörperschaften.