Pfons-Brenner: Größtes Baulos auf österreichischem Projektgebiet vergeben

50 Kilometer Tunnelröhren werden beim Bauabschnitt "Pfons-Brenner" vorgetrieben.

 

Bietergemeinschaft "Porr-Hinteregger-Condotte-Itinera" erhält als Bestbieter den Auftrag mit einem Volumen von 966 Millionen EURO.

Das Bundesverwaltungsgericht Wien hat über die beiden Feststellungsanträge zum Baulos Pfons-Brenner entschieden. Die ARGE "Porr-Hinteregger-Condotte-Itinera" wird ehestmöglich mit den Bauarbeiten in Wolf / Steinach beginnen. 

Baulos Pfons-Brenner – größtes Baulos auf österreichischem Projektgebiet startet

Der Bauabschnitt umfasst die Errichtung von 37 km Haupttunnelröhren zwischen Pfons und dem Brenner, rund neun Kilometer Erkundungsstollen sowie die Nothaltestelle bei St. Jodok.

Die beiden Haupttunnelröhren werden mittels Tunnelbohrmaschinen ausgebrochen. Die weiteren Tunnelabschnitte werden im Sprengvortrieb erstellt. Die Bauzeit wird rund sechs Jahre betragen.

In diesem Baulos werden rund vier Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial anfallen. Gut ein Drittel davon kann als Zuschlagsstoff zur Herstellung von Beton einer Wiederverwendung zugeführt werden.

Mit Vergabe dieses Bauloses sind 80 % aller Bauarbeiten beim BBT vergeben.

Aktuell sind 85 von insgesamt 230 auszubrechenden Tunnelkilometern geschafft – über 50% des Erkundungsstollens und knapp 20 % der Haupttunnelröhren.

Der österreichische Vorstand des Brenner Basistunnels, Prof. Konrad Bergmeister, bekräftigt, dass der Bau derzeit im Kosten- und Zeitplan liegt: „Eine Einstellung oder ein Baustopp wurden nie diskutiert und hat es nie gegeben. Eine mögliche Verzögerung resultiert aus der Tatsache, dass seit August 2017 mehrere Gerichtsverfahren anhängig waren. Alle Seiten, die Projektgesellschaft BBT SE, die Eigentümer ÖBB und RFI, sowie die Länder, die Ministerien und die EU bemühen sich außerordentlich, dass der Tunnel frühestmöglich fertig gestellt werden kann“, so Bergmeister.

Der österreichische Bundesminister, Norbert Hofer, hat die Baustellen bereits besucht. Er unterstützt das Projekt sowie die Maßnahmen im Brennerkorridor aktiv. Auch der italienische Minister Daniel Toninelli befürwortet den Bau des Projektes.

Die Europäische Union (EU), vertreten durch den für den Brenner Basistunnel zuständigen EU-Koordinator Pat Cox, unterstützt laufend das Projekt. Die EU übernimmt rund 40 % der Kosten für die Bauarbeiten und 50 % der Kosten für Studien und den Erkundungsstollen.

Derzeit arbeiten auf österreichischer und italienischer Seite über 1.000 Menschen an diesem europäischen Infrastrukturprojekt.