Am heutigen Nachmittag fand in der Habsburger Festung von Franzensfeste die feierliche Eröffnung des neuen Infopoint des Brenner Basistunnels statt. Zugegen waren, neben anderen Ehrengästen, der Südtiroler Landeshauptmann, Arno Kompatscher, der Geschäftsführer der RFI, Maurizio Gentile, sowie der Bürgermeister von Franzensfeste, Thomas Klapfer.
Schon seit längerer Zeit läuft das Restrukturierungs- und Requalifizierungsprojekt der Festung, das auch von der Autonomen Provinz Bozen unterstützt wird. Bei ihrer Eröffnung im August 1838 galt die Franzensfeste als Kunstwerk österreichischer Kriegsarchitektur. Eine Talsperre, an der kein Heer vorbeikommen sollte, bombensicher und in den Details klug durchdacht. Die Franzensfeste war nie Kriegsschauplatz, daher wurde das Bauwerk in den darauffolgenden Jahrzehnten hauptsächlich als Waffen- und Sprengstofflager genutzt. Seit der Renovierung erzählen Dauerausstellungen von spannenden Geschichten, darunter nun auch der Infopoint, der ab heute allen am Projekt des Brenner Basistunnels Interessierten zugänglich ist.
Im Anschluss an die Eröffnung des Infopoints begab sich die Delegation auf die Baustelle Franzensfeste, wo derzeit die Arbeiten für das Baulos “Eisackunterquerung” laufen. Mit diesem Baulos wird der Brenner Basistunnel mit der bestehenden Brennereisenbahn und dem Bahnhof Franzensfeste verbunden.
Im Oktober 2015 hat man hier mit den vorbereitenden Baumaßnahmen begonnen, welche die Verlegung der Brennerstaatsstraße SS12, die Errichtung von zwei Brücken (eine über den Eisack und eine über den Weißenbach), sowie die Errichtung einer neuen Eisenbahnunterführung und einer Autobahnanbindung an die A22 inklusive Verladeplatz vorsahen.
Nun, nach Abschluss dieser Maßnahmen, kann mit den Hauptbauarbeiten begonnen werden, nämlich der Errichtung der Haupttunnelröhren und zwei Verbindungsstollen von ca. 6 km zur Anbindung an die bestehende Bahnlinie. Da der Brenner Basistunnel hier sehr knapp unter der Oberfläche und im Grundwasser verlaufen wird, werden aufgrund der komplexen Bodenbeschaffenheit die Tunnel mit Hilfe von zwei besonderen Verfahren ausgebrochen: mittels Bodenvereisung und dem sogenannten Düsenstrahlverfahren.
Die geschätzte Bauzeit für dieses Baulos beträgt ca. 8 Jahre und das Auftragsvolumen 301 Millionen Euro.