Feierliche Inbetriebnahme der dreigleisigen Einfahrt Bahnhof Innsbruck

Durch die Inbetriebnahme Einfahrt Bahnhof Innsbruck erfolgte wieder ein großer Schritt zur Realisierung des Brenner Basistunnels. Das Baulos Bahnhof Innsbruck der BBT SE umfasst unter anderem die Anpassung des Südkopfes des Innsbrucker Hauptbahnhofes an die zukünftig geänderte Situation infolge des Brenner Basistunnels. Rund 60 Mio. EUR wurden investiert.

Im Wesentlichen sieht das Baulos die Errichtung einer niveaugleichen dreigleisigen Einfahrt in den bzw. Ausfahrt aus dem Bahnhof Innsbruck zur Anbindung des Brenner Basistunnel an den Bahnhof Innsbruck vor, wobei nördlich der Inntalautobahn die zweigleisige Ausfädelung der Gleise zum Brenner Basistunnel von der in weiterer Folge weiterhin zweigleisigen ÖBB-Brennerbestandsstrecke erfolgt.

Die Errichtung der dreigleisigen Einfahrt Bahnhof Innsbruck erfolgte in enger Zusammenarbeit der BBT SE mit der ÖBB Infra. Nachdem die Maßnahmen einen Eingriff in die Bestandsanlagen der ÖBB darstellten, wurde ein Großteil der Arbeiten durch die ÖBB Infra umgesetzt. Die Arbeiten erfolgten unter ständiger Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes (Arbeiten unter „rollendem Rad). Nach drei Jahren Bauzeit wurde am 3. September 2019 die neue dreigleisige Einfahrt Bahnhof Innsbruck zur Anbindung des Brenner Basistunnel in Betrieb genommen. Bis zur Inbetriebnahme des Brenner Basistunnel wird die ÖBB in den nächsten Jahren in diesem Abschnitt den Betrieb der Brenner Bestandsstrecke abwickeln.

ÖBB-Projektteamleiter Peter Kölbach
„Wir haben mit diesem Projekt im wahrsten Sinn des Wortes die historische Brennerbahn und die Bahninfrastruktur von morgen miteinander verknüpft. Durch die gute und enge Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten die komplexen Arbeiten zeitgerecht abgeschlossen werden und das bei Aufrechterhaltung des starken Zugverkehrs auf der Brennerstrecke“.

BBT-Projektleiter Ewald Rass
„Das Baulos Bahnhof Innsbruck (H11) ist ein kleinerer Projektbereich, für die Realisierung des BBT jedoch ein wichtiger Meilenstein. Die neue Infrastruktur dient während der BBT-Bauphase zur Anlieferung der Tunnelausrüstung. Die Herausforderung bei der Umsetzung dieses Bauloses war zweifelsohne das Bauen „unter dem rollenden Rad“. Der Bahnbetrieb musste immer aufrecht bleiben.“

BBT Vorstand Konrad Bergmeister
"Mit diesem Teilstück haben wir ein wichtiges Bindeglied vom Bahnhof Innsbruck zum nächsten Baulos Sillschlucht geschaffen. Aktuell haben wir 109 Kilometer an Tunnel ausgebrochen. Jetzt gilt es die Voraussetzungen für die Bahntechnik zu schaffen."

Daten zum Baulos:
-    5 Stk. Brückenbauwerke/ Eisenbahnüberführungen (Stahlbeton)
-    ca. 700 lfm. Stützwände (Stahlbeton) bis zu einer Höhe von max. 8,25 m
-    ca. 665 lfm (rd. 2.100m²) Lärmschutzwände
-    ca. 5500 lfm Kabelwege/ Kabeltröge
-    ca. 3300 lfm Gleisneubau (rd. 7600 lfm Schienen) inkl. Oberbau, Unterbau und Bahnentwässerung
-    ca. 8.200 t Gleisschotter, ca. 2.200 Stk. Holzschwellen, ca. 3.200 Stk. Betonschwellen
-    14 Stk. Weichen
-    ca. 6600 m² Erschütterungsschutz
-    Leit- und Sicherungstechnik inkl. 93 km neu verlegter Sicherungskabel und 33Stk. Signale
-    ca. 23,5 km Niederspannungskabel
-    ca. 24,5 km Hochspannungskabel
-    Oberleitungsanlage mit

  • ca. 120 Stk. Oberleitungsmasten (inkl. Bauprovisorien)
  • ca. 10,5 km Oberleitungskette (inkl. Bauprovisorien)
  • ca. 3,6 km Spitzenleitung
  • ca. 2,9 km Rückleiter
  • ca. 1100 Stk. Isolatoren
  • Schaltposten inkl. Abzweigung Richtung Brenner Basistunnel (Die Oberleitungsanlage wird von den bestehenden Unterwerken Unterberg, Fritzens und Zirl über den neuen Schaltposten versorgt. Die Steuerung der gesamten Anlage erfolgt über die Energieleitstelle ELS in Zirl)
  • Kollektorschaltgerüst mit 66 Stk. ferngesteuerter Oberleitungsschalter


Fotos: BBT-SE