Die Tübbinge für die Baustelle „H53 Pfons-Brenner“ reisen per Bahn

Die Firmengruppe Max Bögl aus Sengenthal in Bayern wurde mit der Produktion von mehr als 54.000 Tübbingen beauftragt. Diese werden für die Innenschale der beiden Haupttunnel des Bauloses H53 Pfons-Brenner von zwei Tunnelbohrmaschinen eingebaut, die Ende 2024 mit dem Vortrieb Richtung Norden beginnen.

 

Die Bietergemeinschaft „ARGE Porr-Marti“, bestehend aus den Unternehmen Porr Bau GmbH, Marti GmbH Österreich und Marti Tunnel AG Schweiz, hatte am 4. April 2023 den Zuschlag für die Errichtung der Tunnel im längsten Baulos auf österreichischem Projektgebiet, dem Baulos H53 Pfons-Brenner, erhalten.

 

Die ARGE hat die Firmengruppe Max Bögl aus dem bayerischen Sengenthal mit der Produktion und Lieferung der Tübbinge für die Baustelle beauftragt. Ab Anfang 2024 werden insgesamt 530.000 Tonnen Tübbinge mit Zügen der Rail Cargo Austria von der Niederlassung der Firmengruppe in Bayern direkt zur Baustelle H53 Pfons-Brenner transportiert. Um die Tübbinge direkt auf die Baustelle transportieren zu können, wurden ad-hoc Gleise errichtet, ähnlich wie bei eigens errichteten Autobahnauf- und -abfahrten für Straßentransporte.

 

In diesem Baulos wird eine Neuerung nach der anderen umgesetzt. Auf der Baustelle H53 Pfons-Brenner, genauer gesagt in den Montagekavernen, beginnt nächstes Jahr die Montage der beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM), die Ende 2024 ihre Reise Richtung Innsbruck antreten werden.

 

Die beiden TBM übernehmen den maschinellen Vortrieb und bauen dabei die insgesamt rund 54.000 Tübbinge ein, mit denen die Innenschale der beiden Haupttunnel dieses Bauloses auf einer Länge von rund 15 km hergestellt wird.

 

Ein interessanter Aspekt betrifft den Transport der Tübbinge zum Baulos Pfons-Brenner: Die Tübbinge reisen mit der Bahn an, wodurch deren Transport auf der Straße vermieden werden kann. Im Gegensatz zum Nachbarbaulos H41 Sillschlucht-Pfons können die Tübbinge im Baulos Pfons-Brenner aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht direkt auf der Baustelle produziert werden. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, eine logistisch optimale und gleichzeitig nachhaltige Lösung zu finden. „Im Rahmen des BBT-Projektes sind wir von der Notwendigkeit einer Vereinbarung von Effizienz und Nachhaltigkeit überzeugt: Der Transport der Tübbinge auf der Schiene von Bayern bis zum Baulos Pfons-Brenner ist ein konkretes Beispiel dafür“, so Michael Knapp, BBT-Abschnittsleiter im Baulos Pfons-Brenner.

 

Der Brenner Basistunnel wird nach seiner Fertigstellung zu einer Verkehrsentlastung führen und damit Nord- und Südeuropa nachhaltig verbinden. Bereits während der Bauphase steht die ökologische Nachhaltigkeit dieses europäischen Schieneninfrastrukturprojekts im Mittelpunkt.