Am 8. August wurden die Tunnelbauarbeiten an den zukünftigen Eisenbahnröhren im Baulos „H71 Eisackunterquerung“ abgeschlossen, d.h. in acht Jahren Bauzeit wurden über 6 km an Tunnelröhren und Innenschalen hergestellt. In der letzten Phase der Bauarbeiten wird nun die Baustelle geräumt, anschließend werden die Flächen entsprechend der Saisonalität der Baumarten begrünt.
Seit 2015 wurde bei Franzensfeste am Baulos H71 Eisackunterquerung gebaut. Insgesamt entstanden im engen Wipptal 4,5 km Haupttunnel und 1,5 km Verbindungstunnel zur Bestandsstrecke. Obwohl das Baulos relativ wenige Tunnelkilometer umfasst, waren die Arbeiten sehr anspruchsvoll, da nicht zuletzt aufgrund der Trassenführung unter dem Fluss hochkomplexe Baumethoden zum Einsatz kamen. Einige Tunnelabschnitte unterqueren nicht nur den Fluss Eisack, sondern auch die Autobahn A22 und die Staatsstraße SS12, um den Brenner Basistunnel einerseits mit der Bestandsstrecke und andererseits mit der in Bau befindlichen neuen Hochleistungsstrecke zwischen Franzensfeste und Waidbruck zu verbinden.
In diesem Baulos wurden auf beiden Seiten des Flusses je zwei Schächte mit einer Tiefe von jeweils rund 25 Metern errichtet, um den Vortrieb unter dem Flussbett mittels Vereisung durchführen zu können. Die Anwendung des Vereisungsverfahrens war notwendig, um den Eisack in seinem ursprünglichen Flussbett belassen zu können und gleichzeitig die Flora und Fauna in diesem Bereich zu erhalten. Mittlerweile sind die Schächte wieder fast vollständig mit Ausbruchmaterial verfüllt.
Alessandro Marottoli, Verfahrensverantwortlicher der BBT SE für die Baustelle Eisackunterquerung, zeigt sich mit dem Baufortschritt in diesem Baulos sehr zufrieden: „Die Fertigstellung der Tunnel im Baulos Eisackunterquerung ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt Brenner Basistunnel. In der Endphase der Baustelle ist es von entscheidender Bedeutung, die Baustellenflächen wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen“.