Der Brenner Basistunnel

Der Brennerpass war schon immer eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung über die Alpen Eine Dampflok der Reihe SB 34 am Bahnhof Brenner, in Dienst gestellt 1867 – damals die schwerste und stärkste Lokomotive Öster- reichs. (Sammlung Verkehrsarchiv Tirol) Reger Eisenbahnverkehr am Bahnhof Franzensfeste. Schon um 1900 war das Personen- und Verkehrsaufkommen beachtlich. (Sammlung Verkehrsarchiv Tirol) Die Route über den Brennerpass ist seit jeher eine der wichtigsten Nord-Süd- Verkehrsverbindungen in Europa. Der Brennerpass liegt auf 1.370 Metern See- höhe. Er ist der niedrigste Alpenpass und ganzjährig befahrbar. Von Lasttieren zu modernen Verkehrsmitteln Bereits in der frühen Bronzezeit, um 1.700 v. Chr., wurde dieser Gebirgsübergang als wichtige Handelsverbindung zwischen der Nordsee und den mediterranen Ländern ge- nutzt. Im 14. Jahrhundert wurden jährlich 3.000 Tonnen Waren – wie Gewürze, Wein, Zucker, Öl und Baumwolle – über den Brenner transportiert. Der Warenstrom über den Brenner nahm ständig zu, sodass Anfang des 19. Jahrhun- derts 15.000 Tonnen und 50 Jahre später bereits 60.000 Tonnen Güter pro Jahr mit Pfer- dekutschen über den Alpenübergang transportiert wurden. Dies führte rasch zu Ka- pazitätsengpässen und der Entscheidung zum Bau der Brennereisenbahn. Die heutige Bestandsstrecke wurde in den Jahren 1860 bis 1867 errichtet. Eisenbahn und Autobahn Hundert Jahre später wurde die Autobahn gebaut. Seit 1974 kann man den Brenner auf der österreichischen A13 und der italienischen A22 überqueren. Nach Fertigstellung der Autobahn wurden jährlich zehn Millionen Tonnen Güter über den Brenner transportiert. Im Jahr 2008 näherte sich das Güteraufkommen am Brenner der 50-Millionen-Tonnen- Marke. Seit dem Rückgang des Schwerverkehrs um 20% aufgrund der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 steigt die Transportmenge wieder kontinuierlich an. 2019 wurden 223,5 Mio. Tonnen Güter über die Alpen transportiert. Die Anzahl der LKW, welche die Alpen überquerten, erreichte einen neuen Rekordwert von 11,5 Millionen. Ca. 22 % aller LKW, nämlich mehr als 2,5 Mio. Fahrzeuge, überquerten den Brenner. Im Jahre 2020 waren es aufgrund der Covid-19 Pandemie um 6,3% weniger LKW, nämlich 2,31 Mio. Mehr als 30% des gesamten alpenquerenden Güterverkehrs werden über den Brenner- pass abgewickelt. Über zwei Drittel der Gütertransporte erfolgen auf der Straße, knapp ein Drittel passiert den Brenner per Bahn. 5 BRENNER BASISTUNNEL

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