Jahrhundertbauwerk verbindet Europa
Der Brenner Basistunnel – innovative Lösungen im Tunnelbau Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift, 163. Jg., Heft 1–12/2018 79 Baustellenimpressionen führt. Im Rettungscontainer des Antriebswagens finden 7 Per sonen mit dem Fahrer Platz. Im Rettungscontainer des Anhän gerwagens können sich 20 Personen mit dem Fahrer aufhalten. Die Atemluftversorgung wurde für 7 bzw. 20 Personen über 10 Stunden Aufenthaltsdauer ausgelegt. Dieses Fahrzeug be findet sich einsatzbereit am Tunnelportal Ahrental. Die eingesetzten MSV‘s haben bis Ende Februar 2019 insge samt ca. 115.000 km Fahrstrecke erfolgreich zurückgelegt. Die Verfügbarkeit der MSV’s beträgt ca. 99%. Im Dezember 2018 wurde – weltweit erstmalig – die Belieferung der TBM mittels autonomer MSV erfolgreich getestet. Dabei kam ein dichtes Netz an Sensoren mit Laser-, Ultraschall- und Radarmessver fahren zur Erstellung einer elektronischen Karte aus Positions- und Distanzinformationen zum Einsatz. 5. Ausblick Der Bau des grenzüberschreitenden, längsten Tunnels der Welt, des Brenner Basistunnels schreitet voran. Im Laufe der Projekt entwicklung wurde eine Reihe von technischen Innovationen vorangetrieben. So wurde eine eigene Regelplanung unter Vor gabe einer Nutzungsdauer von 200 Jahren und einem dafür ent wickelten Konzept mit höheren Teilsicherheitsfaktoren vorange trieben. Vom 60 km langen Erkundungsstollen sind bereits mehr als 60% ausgebrochen. Die Erkenntnisse fließen in die Planung und Ausschreibung der Haupttunnel ein. Derzeit wird am nörd lichsten Baulos Tulfes-Pfons, beim Baulos Pfons-Brenner, beim Baulos Mauls 2 + 3, beim südlichsten Baulos der Eisackunter querung und in den Bahnhöfen Innsbruck und Franzensfeste gearbeitet. Demnächst wird das Baulos Sillschlucht und in der 2. Jahreshälfte das letzte Baulos Sillschlucht-Pfons aus geschrieben werden. Insgesamt wurden fast 100 km bereits ausgebrochen und davon in 10 km Haupttunnel bereits die Innenschale eingebaut. Mit einem Abschluss der Ausbruchs arbeiten ist im Jahre 2025 und mit einem möglichen Bauende 2028 zu rechnen. Literatur [1] Bergmeister, K. (2011): Brenner Basistunnel – Der Tunnel kommt. Tappeinerverlag – Lana [2] Bergmeister, K. (2012): Life Cycle Design for the world longest tunnel project. In: IAALCE (Editors: Strauss, Frangopol, Bergmeister), Vienna [3] Bergmeister, K.; Reinhold, C. (2017): Learning and optimization from the exploratory tunnel – Lernen und Optimieren vom Erkundungsstollen – Brenner Basistunnel. In: Geomechanics and Tunneling. Berlin, 05/2017 Österreichische Gesellschaft für Geomechanik, Ernst&Sohn, Berlin [4] Bergmeister, K. (2018): Anwendung von maßgeschneidertem Spritzbe ton beim Brenner Basistunnel. In: 4. Grazer Betonkolloquium. Universität Graz. 20/21-09-2018 [5] Cordes, T.; Hofmann, M. Murr, R.; Bergmeister (2018): Aktuelle Ent wicklungen der Spritzbetontechnologie und Spritzbetonbauweise am Brenner Basistunnel. In: Spritzbetontagung 2018, In: Kusterle, W. 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Geomechanik und Tunnelbau. 10. 298-316. 10.1002/geot.201600057. o.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.phil. Dr.techn. Konrad Be rgme i s t e r, MSc., Ph.D. Galleria di Base del Brennero – Brenner Basistunnel BBT SE Amraser Str. 8 6020 Innsbruck Fotos: BBT SE
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