Dank der wertvollen Informationen der Vermesser, die der TBM mit einem Laser den Weg weisen, kann die TBM der richtigen Vortriebsrichtung folgen. "Der Laserstrahl, der der TBM die Richtung angibt, ist rot. In den tiefen Tunneln des BBT funktioniert GPS nicht und man kann sich auch nicht nach den Sternen orientieren. In der Dunkelheit unserer Tunnel gibt das rote Licht der Laser die Richtung vor", sagt Simone Cappelletto, der Leiter der Abteilung Vermessung und strukturelles Monitoring im italienischen Abschnitt des Brenner Basistunnels.
Im Steuerstand der TBM, den man sich wie das Cockpit eines Flugzeugs vorstellen kann, hat der Maschinenführer alle Parameter der Maschine im Blick. Die Daten der Sensoren werden von den Bordcomputern der TBM erhoben und verarbeitet. Diese Kontrollvermessungen sind enorm wichtig, denn sie sorgen dafür, dass die TBM in die richtige Richtung fährt.
TBM Flavia noch rund 1,6 km vom Brenner entfernt
Simone Cappelletto hat alle TBMs begleitet, die bisher auf der Baustelle Mauls im Einsatz waren. Er sagt über Flavia: "Nur noch 1,6 Kilometer fehlen Flavia bis zu ihrem Ziel, der Staatsgrenze am Brenner. Neben dem ausgezeichneten Team von Technikern, die sie täglich begleiten, ist der Laser ihr wertvollster Verbündeter."
Die TBM Flavia ist am 16. April 2019 in der Logistikkaverne West auf der Baustelle "H61 Mauls 2-3" gestartet und hat bisher etwa 12,7 Kilometer zurückgelegt. Die TBM hat einen Bohrkopfdurchmesser von 10,71 Metern und ist rund 200 Meter lang.
Wenn auch Flavia ihr Ziel erreicht haben wird, sind alle drei italienischen TBM am Brenner angekommen: Serena nach dem Ausbruch des Erkundungsstollens im November 2021 und Virginia nach ihrer Reise durch den Haupttunnel Ost im März 2023.
Auf ihrem Weg durch den Berg haben die TBM nie das Tageslicht gesehen. Sie wurden direkt im Tunnel in eigens dafür errichteten Montagekavernen montiert. Serena und Virginia wurden nach ihrer Ankunft am Brenner, ebenfalls unter Tage, wieder demontiert. Das Gleiche gilt für Flavia, die ebenfalls direkt im Berg demontiert wird, sobald sie im kommenden Jahr den Brenner erreicht hat.