Jahrhundertbauwerk verbindet Europa
Der Brenner Basistunnel – innovative Lösungen im Tunnelbau Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift, 163. Jg., Heft 1–12/2018 77 wölbebeton für Eingangsbereich und Tunnelinnenstrecke) an geführt. Um einen problemlosen Einbau des Frischbetons zu garantieren, sind auch Anforderungen an die Konsistenzklasse (F-Klassen nach ÖNORM EN 206-1; 2005-11) gestellt. Tab. 1: Betonspezifikationen für Ortbeton Tab. 1: Cast-in-place concrete spezification Ortbeton Portalbereich C25/30 XC3/XF3/GK-Dmax32/F4 unbewehrt C25/30 XC3/XF3/GK-Dmax22/F5 bewehrt Ortbeton Tunnelinnenstrecke C25/30 /XC3/GK-Dmax32/F4 unbewehrt C25/30 /XC3/GK-Dmax22/F5 bewehrt Tübbingbeton – Beispiel C50/60 (56) /XA3/XC4/GK-Dmax16 bewehrt 4. Optimierungen bei der Konstruktion und bei der Baulogistik 4 . 1 . En twi ck l ung von op t imi e r t en No t ha l t es t e l l en Das genehmigte Projekt sah drei Multifunktionsstellen vor, welche jeweils die Funktion einer Nothaltestelle und einer Überleitstelle in sich vereinten (Abb. 10). Im Zuge der Optimie rung der Multifunktionsstellen wurde zunächst eine räumliche Trennung der Funktionen „Nothaltestelle“ und „Überleitstelle“ vorgenommen. Dies erlaubte eine symmetrische Anordnung der Nothaltebereiche in den Haupttunnelröhren gekoppelt mit einer wesentlichen Vereinfachung gegenüber der genehmigten Lösung. Beide Nothaltebereiche der optimierten Nothaltestelle sind über sechs Verbindungsstollen mit einem Mittelstollen ver bunden, welcher im Ereignisfall als Wartebereich dient. Abb. 9: Statistische Auswertung der in-situ gemessenen Spritz betondicke Fig. 9: Statistical evaluation of in-situ measurements of shotcrete thickness 4 . 2 . Op t imi e r ung des En twässe r ungssys t ems Im Zuge der Projektoptimierungen am Brenner Basistunnel wur den auch verschiedene Lösungsansätze für eine Optimierung des Entwässerungssystems aufgezeigt. Zu diesen gehören ne ben den konstruktiven Optimierungen und den Optimierungen der Instandhaltungsmaßnahmen des Entwässerungssystems auch der Einsatz von Baustoffen mit geringem Versinterungs potential, wie z.B. für Spritzbeton, Injektionen, Drainagekörper, Ringspaltverfüllungen. Der Vortrieb des Brenner Basistunnels erfolgt sowohl in kon ventioneller als auch in maschineller Bauweise. Daher muss in mehreren Abschnitten der Haupttunnelröhren aufgrund der Bergwassereigenschaften, des Chemismus und der Wasser Abb. 10: Gegenüberstellung Multifunk tionsstelle (2009) zur Nothaltestelle (2013) Fig. 10: Comparison of multipurpose area (2009) with emergency stop (2013)
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